In der besonders stark betroffenen Region Sagaing sind etwa 80 Prozent der Häuser eingestürzt, insgesamt wurden mehr als 120.000 Gebäude zerstört. Auch Krankenhäuser, Schulen, Straßen sowie das Strom- und Mobilfunknetz wurden stark beschädigt. Viele Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Lage für die Menschen im Bürgerkriegsland war schon vor dem Beben prekär. 19 Millionen Frauen, Männer und Kinder - mehr als ein Drittel der Bevölkerung - waren schon zuvor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mittlerweile hat sich in dem südostasiatischen Staat mit Grenzen zu Indien, Bangladesch, China, Laos und Thailand die Regenzeit mit heftigen Niederschlägen begonnen. Die humanitäre Lage verschlechtere sich so von Tag zu Tag weiter. Tausende Menschen hätten weder ein Dach über dem Kopf noch ausreichend Zugang zu sauberem Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung. Um den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera und Masern zu verhindern, brauche es dringend Unterkünfte.

Hilfe von ORF und Nachbar in Not

Bereits kurz nach dem Beben kam es zu einem Spendenaufruf von ORF und Nachbar in Not - gleichzeitig lief die Unterstützung der Organisationen an Ort und Stelle bereits an. Viele Hilfsorganisationen von Nachbar in Not - wie die Caritas, das Rote Kreuz, CARE, Diakonie oder Malteser - sind bereits seit längerer Zeit in Myanmar im Einsatz. Durch die Kooperation mit anerkannten Partnerorganisationen könne so gewährleistet werden, dass die Hilfe auch tatsächlich im Krisengebiet ankomme.

"Die Bedingungen sind für unsere Kolleginnen und Kollegen im Einsatz sehr herausfordernd: Zahlreiche Gebäude sind einsturzgefährdet, der Zugang zu vielen Gebieten ist nur sehr schwer möglich und die Kommunikation vielerorts unterbrochen. Was zählt ist: Hilfe ist möglich und unsere Hilfe kommt bei den Menschen an", sagte Andreas Knapp, Vorstandsvorsitzender von Nachbar in Not und Generalsekretär für internationale Programme der Caritas Österreich.

Die Spenden aus Österreich werden von den verschiedenen Organisationen zur Unterstützung in allen betroffenen Gemeinden in ganz Myanmar eingesetzt. Besonders in den am stärksten zerstörten Gebieten um Sagaing, Mandalay und im Shan-Staat. Dabei geht es um Notunterkünfte, die Versorgung mit Lebensmitteln und sauberem Wasser, dringend benötigter medizinischer Hilfe, finanzielle Unterstützung und der Bereitstellung von Hygieneartikeln für Frauen, Mädchen und Müttern.

( S E R V I C E - Spendenmöglichkeiten: Nachbar in Not - Erdbebenopfer Myanmar und Thailand IBAN: AT10 2011 1400 4004 4007 BIC: GIBAATWWXXX, Online Spenden: http://nachbarinnot.ORF.at, alle Infos auch im ORF TELETEXT 682 )