Die Gruppe hatte im Juni bereits einen tödlichen Anschlag auf eine Kirche in Damaskus für sich beansprucht. Die Gruppe scheint einer ähnlichen extremistischen Ideologie zu folgen wie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), auch wenn die möglichen Verbindungen zum IS nicht eindeutig sind.
Ein Sprengsatz sei in der Imam-Ali-bin-Abi-Talib-Moschee während des gut besuchten Freitagsgebets detoniert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA. Die Moschee liegt im von Angehörigen der schiitisch-islamischen Minderheit der Alawiten bewohnten Stadtteil Wadi al-Dahab. Homs zählt zu den größten Städten des Landes und liegt etwa 90 Autominuten nördlich der Hauptstadt Damaskus.
Homs ist mehrheitlich von Sunniten bewohnt, es gibt aber mehrere Stadtteile, in denen Alawiten leben. Seit dem Sturz des syrischen Langzeit-Machthabers Bashar al-Assad, der selbst Alawit ist, wurden Angehörige der religiösen Minderheit wiederholt zum Ziel von Angriffen. Im März wurden bei Massakern an der syrischen Küste nach Angaben der syrischen Regierung mehr als 1.400 Alawiten getötet. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von mehr als 1.700 Todesopfern.
Die vom heutigen Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa angeführte islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppierungen hatten Assad im Dezember 2024 gestürzt. Der frühere Jihadist al-Sharaa gibt sich seit seinem Amtsantritt moderat. Die Sorge um die Rechte und die Sicherheit von Minderheiten in Syrien hat jedoch zugenommen, immer wieder kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und Massakern mit vielen Toten. Die islamistische Regierung in Damaskus steht im Verdacht, Minderheiten wie Alawiten, Drusen oder Kurden nicht ausreichend zu schützen.
Das syrische Außenministerium verurteilte den Anschlag indes als "feige kriminelle Tat". Es handle sich um einen der "verzweifelten und wiederholten Versuche, die Sicherheit und Stabilität" des Landes zu untergraben und "für Chaos zu sorgen".
In Syrien leben mehrheitlich Sunniten, aber auch Kurden, schiitische Alawiten und andere Minderheiten. Die Regierung wird von Mitgliedern der sunnitischen Mehrheit geführt.
Im Juni wurden bei einem Selbstmordanschlag in einer griechisch-orthodoxen Kirche in Damaskus 25 Menschen getötet und rund 60 weitere verletzt. Das Innenministerium schrieb die Tat der jihadistischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu.
Anfang des Monats wurden in Zentralsyrien zwei US-Soldaten und ein ziviler Dolmetscher bei einem Angriff getötet. Die Behörden machten ein mutmaßliches Mitglied der sunnitischen Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) dafür verantwortlich.