Sicherheitskräfte schossen auf Bus

Zunächst hätten die Sicherheitskräfte auf den Bus geschossen, anschließend hätten sie die Passagiere des Busses aussteigen lassen. "Acht von ihnen, allesamt alawitische Zivilisten, wurden durch Schüsse hingerichtet", erklärte die Beobachtungsstelle. Fünf weitere seien verletzt worden.

Zuvor hatte die NGO mitgeteilt, dass fünf Alawiten zwei Tage nach ihrer Festnahme durch Sicherheitskräfte tot in einem Krankenhaus aufgefunden worden seien. Die Leichen der fünf Männer seien in einem Krankenhaus in der syrischen Hauptstadt Damaskus entdeckt worden, teilte die Beobachtungsstelle mit. Die Beobachtungsstelle erhob den Vorwurf, dass die Männer "standrechtlich erschossen" worden seien.

Die fünf Alawiten seien am Sonntag in Damaskus auf dem Weg von der Arbeit nach Hause gewesen, als ihr Bus an einem Kontrollposten gestoppt worden sei, erklärte die Beobachtungsstelle. Sie seien von Sicherheitskräften festgenommen worden, auch der Busfahrer sei im Anschluss im Krankenhaus behandelt worden. Eine siebente Person werde vermisst.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben können oft nicht unabhängig überprüft werden.

Minderheiten in Syrien unter Druck

Nach dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Bashar al-Assad, der selbst der Minderheit der Alawiten angehört, kündigte die neue syrische Führung an, die Minderheiten im Land schützen zu wollen. Im März kam es jedoch in vorwiegend von Angehörigen der Alawiten bewohnten Regionen zu Massakern an Zivilisten.

Anfang Mai waren zudem bei Kämpfen zwischen regierungsnahen Einheiten und Angehörigen der drusischen Minderheit nahe Damaskus Aktivisten zufolge mehr als hundert Menschen getötet worden. Der religiöse Anführer der syrischen Drusen sprach von einer "Völkermordkampagne" der regierungsnahen Truppen.