Die deutsche Schauspielerin Jutta Lampe ist tot. Sie starb im Alter von 82 Jahren. "Wer Jutta Lampe einmal gehört hat, wird ihre Sprachmelodie nicht vergessen, die gedankliche Schärfe, mit der sie Texte zum Leben erweckte", trauert die Berliner Schaubühne öffentlich. Lampe wurde im norddeutschen Flensburg geboren, seit 1970 war sie an der Schaubühne tätig. Bis 1999 gehörte sie zum Ensemble. Sie arbeitete mit namhaften Regisseuren wie Peter Zadek, Luc Bondy, Robert Wilson oder Peter Stein zusammen. Mit Kultregisseur Stein war sie zudem liiert.

Zu ihren größten Erfolgen auf der Kinoleinwand zählt ihre Rolle als Schwester von Gudrun Ensslin in "Die bleierne Zeit". Mit dem Film beschrieb Regisseurin von Trotta 1981 die Schwere der Terrorphase der 1970er Jahre um die RAF-Mitglieder. In dem preisgekrönten Drama geht es um die komplizierte Beziehung der Terroristin zu ihrer Schwester. Im Zusammenspiel mit Barbara Sukowa zeigte Lampe die Abgründe des Terrors ebenso auf wie die menschlichen Schicksale der Handelnden.

Der Film machte auch Regisseurin Trotta bekannt - sie gewann damit als erste Frau den Goldenen Löwen der Filmfestspiele in Venedig. Schauspielerin Lampe war zudem in ihren Filmen "Schwestern oder die Balance des Glücks" und "Rosenstraße" zu sehen.

Die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte Lampe als "eine der großen deutschen Schauspielerinnen". "Im großartigen Ensemble der Schaubühne war sie eine der Größten", teilte Grütters mit. Sie selbst habe es wegen Lampes unvergleichlicher Sprechkultur schon als Studentin von weither nach Berlin gezogen. Die Akademie der Künste verlieh Lampe 2010 den Joana-Maria-Gorvin-Preis. Lampe sei eine "Schauspielerin von Rang im deutschen Sprachraum", urteilte die Jury damals. Ihre Schauspielkunst zeichne sich durch virtuose Rollengestaltung, große Wandlungsfähigkeit und eine spielerische Energie aus. "Eine große Künstlerin hat uns verlassen", teilte die Theaterleitung der Schaubühne mit, "wir vermissen sie sehr."