Bundespräsidentschaftskandidat Gerald Grosz – er kommt auf rund sechs Prozent der Stimmen – hat am Sonntagabend das Wahlergebnis kommentiert. "Der Wermutstropfen ist, dass es keine Stichwahl gibt." Trotzdem sieht er einen "Achtungserfolg": "Ein Lüftchen, das durch die Republik zieht", so Grosz gegenüber dem ORF.

"Immerhin: Sechs Prozent ist nicht nichts – damit könnten wir schon den Nationalrat aufmischen", kokettiert Grosz (die Grenze für den Einzug liegt bei vier Prozent, Anm.): Das hätte er aber nicht vor.

Der 45-jährige Steirer ist mittlerweile Blogger, hat aber eine lange Karriere in der Politik hinter sich – erst bei der FPÖ und dann bei Jörg Haiders BZÖ. Zur FPÖ kam er schon 1992, über den Ring Freiheitlicher Jugend. Nach der Schule absolvierte Grosz eine kaufmännische Lehre in einer Grazer Werbefirma, 1999 wurde er parlamentarischer Mitarbeiter im FPÖ-Klub. Von 2000 bis 2005 war er Pressesprecher von FPÖ-Regierungsmitgliedern (Herbert Haupt und Sigisbert Dolinschek). 2005 wechselte er zum neuen BZÖ, wo er in zahlreichen Funktionen tätig war, u.a. als Steiermark-Chef, Generalsekretär, Grazer Gemeinderat, Nationalratsabgeordneter (2008 bis 2013) – und nach dem verpassten Wiedereinzug 2013 als Parteichef. 2015 zog er sich aus der Partei zurück und wurde Unternehmer und Blogger. Grosz – geboren am 15. Februar 1977 in Graz – ist seit 2013 mit seinem Lebensgefährten verpartnert.