An der Spitze der Vorarlberger Sozialdemokraten waren Michael Ritsch keine wirklichen Erfolge beschieden, im Land reihten sich drei enttäuschende Landtagswahlen aneinander, die SPÖ blieb stets unter zehn Prozent. Bundesweite Bekanntheit erlangte er durch eine verunglückte Zwergenkampagne. Umso fulminanter fiel der Wahlerfolg am letzten Sonntag aus. In der Bregenzer Stichwahl stieß der 52-jährige Sozialdemokrat ÖVP-Langzeitbürgermeister Markus Linhart nach 22 Jahren vom Thron.

Wie er sich den lokalen Erfolg im Vergleich zu früheren Misserfolgen auf regionaler Ebene erklärt? „Das sind zwei unterschiedliche Ebenen", so Ritsch im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. In Bregenz kennt jeder jeden. Da kommt man mit den Menschen schnell ins Gespräch, die Wähler können sich schnell ein Bild von den Kandidaten und ihren Mitstreitern machen."

Dass mit dem Triumph in Bregenz und in anderen Gemeinden die SPÖ vor dem Comeback steht, diese These rückt Ritsch, der mit der Namensliste „Michael Ritsch – Team Bregenz“ in die Gemeinderatswahl gegangen ist, im zurecht. Das SPÖ-Logo sucht man auf der Homepage und am Wahlzettel vergeblich. „Ich bin leidenschaftlicher Sozialdemokrat, und das wissen alle Bregenzer. Außerhalb von Wien das SPÖ-Schild hochzuhalten, muss nicht immer hilfreich sein.“ Ritsch erinnert daran, dass auch Hans Peter Doskozil das SPÖ-Logo am Wahlplakat versteckt hatte.