Die Tiroler Grünen, Koalitionspartner der Landes-ÖVP, wollen die "Luder"-Causa rund um ÖVP-LHStv. Josef Geisler offenbar noch nicht ad acta legen. Der Landesvorstand der Partei beschloss Dienstagabend, dass der Koalitionsausschuss einberufen werden soll. Dieser solle in der kommenden Woche tagen, hieß es. Eine Rücktrittsaufforderung an Geisler gab es aber nicht.

"Die sexistische Entgleisung von Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler bedarf einer intensiven Debatte auf Landesebene über Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Gleichstellung. Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan", teilten die Grünen in einer Aussendung mit. "Beispiellose Beschimpfungen wie diese verbieten es zur Tagesordnung überzugehen, denn das Problem liegt tiefer. Solche Aussagen entlarven eine in Machtpositionen verankertes und damit strukturelles Problem", meinte Landessprecher Christian Altenweisl. Man mache beim "Kampf für Gleichstellung und im Sinne eines Austauschs mit der Zivilbevölkerung auf Augenhöhe auch innerhalb der Koalition weiter Druck".

Der Koalitionsausschuss sei "der richtige Rahmen um offen zu sprechen und Maßnahmen in die Tiefe zu diskutieren". Es gelte, die "Bemühungen der Landesregierung für Gleichstellung und Gleichberechtigung sowie gegen Sexismus" zu verstärken. Daher sollen unter anderem in den Fördervereinbarungen des Landes Gewaltpräventionskonzepte aufgenommen werden, wurde verlangt. Bei sexistischen Handlungen soll eine Kürzung bis hin zur Streichung der Förderung die Folge sein.