37,54 Prozent der Stimmen und 71 Mandate für die ÖVP, 21,22% der Stimmen und 40 Mandate für die SPÖ, 16,21% der stimmen und 31 Mandate für die FPÖ, 13,80% der Stimmen und 26 Mandate für die Grünen sowie 8,06% der Stimmen und 15 Mandate für die Neos - das ist das vorläufige Endergebnis der Nationalratwahl nach Auszählung der ersten Tranche der Wahlkarten.

Ein Mandat verschob sich im Vergleich zum vorläuigen Ergebnis am Wahlabend noch von der SPÖ zur FPÖ.

Rot vor Blau in der Steiermark

In der Steiermark gewann - mit Auszählung der Briefwahl am Montag - die SPÖ das Duell der Wahlverlierer: Mit 19,3 Prozent wurden die Sozialdemokraten letztlich doch noch Zweite vor der FPÖ (18,5 Prozent) - die auch noch eines ihrer fünf Mandate vom Sonntag verlor. Erste war diesmal die ÖVP mit 39,0 Prozent; damit haben die Steirer in den letzten vier NR-Wahlen vier Varianten der Reihung geliefert.

Denn 2008 lag die SPÖ vor ÖVP und FPÖ. 2013 setzte sich die FPÖ knapp vor der SPÖ an die Spitze, die ÖVP war Dritte. 2017 holte sich die ÖVP Platz 1, die FPÖ lag deutlich vor der SPÖ vorne. In der heurigen "Ibizagate"-Wahl baute die ÖVP ihre Spitzenposition stark aus - und dahinter kommt jetzt die SPÖ knapp vor der FPÖ.

In der Landeshauptstadt Graz rückten die Grünen (27,0 Prozent) mit den Briefwahl-Stimmen der ÖVP (28,4) noch sehr nahe, aber für Platz 1 reichte es nicht. Dahinter liegt die SPÖ mit nur 16,2 Prozent.

Grüner Triumph in Wien

In Wien bescherten die Briefwähler den Grünen eine Premiere: Mit 20,60 Prozent (nach Auswertung der ersten Wahlkarten-Tranche) schafften sie dort ihr erstes Nationalratswahl-Ergebnis über der 20er-Marke. Wien-weit blieb die Reihenfolge - SPÖ, ÖVP, Grüne, FPÖ, NEOS - zwar gleich. Aber auf Bezirksebene nahmen die Grünen der SPÖ noch vier erste Plätze ab. ÖVP und NEOS bekamen durch die Briefwahl ein Wien-Mandat dazu.

Nach der Montags-Auszählung liegen die Grünen nun in zehn Wiener Bezirken vorne. Das ist mehr als die SPÖ oder die ÖVP für sich reklamieren dürfen, die in acht bzw. fünf Bezirken den ersten Platz erringen konnten.

Die Ökopartei hat massiv von den im Wahlkreis abgegebenen Briefwahlstimmen profitiert. Sie konnte damit auch noch die Leopoldstadt, die Landstraße sowie Margareten und Hernals der SPÖ abnehmen - nachdem sie schon im vorläufigen Ergebnis vom Wahlsonntag in Wieden, Mariahilf, Neubau, der Josefstadt, im Alsergrund sowie in Währing - das sie der ÖVP abknöpfen konnten - Erste war.

Die SPÖ verlor durch die Briefwahl-Auszählung noch ein wenig, behielt aber wie erwartet ihren einzigen ersten Platz auf Landesebene. Mit nun nur mehr 27,3 Prozent fuhren die Sozialdemokraten allerdings das schlechteste jemals in Wien erzielte Ergebnis ein. Hinter der SPÖ liegt die ÖVP (24,6 Prozent) vor den Grünen, deutlich dahinter die FPÖ (12,9) und NEOS (9,8).

Verändert haben die 219.977 gültigen Briefwahlstimmen in Wien den Mandatsstand: ÖVP und NEOS bekamen je eines dazu - womit die ÖVP nun acht Wiener Abgeordnete (plus 1) stellen kann, die SPÖ neun (minus 2), die Grünen sechs, die FPÖ vier (minus 3) und NEOS drei (plus 1).