Originelles Mitbringsel: Grünenchef Werner Kogler übergab ÖVP-Chef Sebastian Kurz zum Auftakt des Puls-4-Duell eine Anti-Ibiza-Schokolade des steirischen Chocolatiers Josef Zotter. „Teilen Sie diese mit Ihren Leuten, aber nicht mit Herbert Kickl.“ Auffällig in dem 45-minütigen Duell war der über weite Strecken bemerkenswert höfliche Umgangston trotz inhaltlicher Differenzen. Standen sich da bereits künftige Koalitionspartner gegenüber?

Zum Schluss wurde es etwas hitzig. "Tun's net immer schwindeln und bleiben Sie locker", blaffte Kogler den Ex-Kanzler an. "Vorher habe ich manche Vorwürfe lustig gefunden, das ist grenzwertig", so Kurz in der Parteispendenthematik. "Bitte Herr Kogler, seien Sie etwas zurückhaltend." Anderserits ließ Kurz die Bemerkung fallen: "Kogler macht es wahltechnisch brilliant."

Kurz sprach von „Überschneidungen bei Umwelt und Europa“, sieht aber „große Unterschiede bei Migration und Integration.“ Kogler warf Kurz vor, nach rechts gerückt zu sein. „Sie müssen erklären, warum Sie wie der Kickl und nicht wie der Sebastian Kurz des Jahres 2013 reden. Damals hatten wir viele gute Gespräche.“ Der Ex-Kanzler erklärte zur Migrationsfrage: "Da werde ich meine Meinung nicht ändern." Und zum Einwand, lediglich Kopftücher zu verbieten, das sei inkonsequent: "Es  ist ein Unterschied, ob ein Kind ein kleines Kreuz oder ein Kopftuch trägt. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich." Beim Klimaschutz ortete Kogler schwere Versäumnisse: "Es pritschelt vom Dach herunter, und die ÖVP kommt mit der Gießkanne daher."