Bei jedem EU-Urnengang seit dem Beitritt im Jahr 1995 ging irgendeine der Parteien mit einem bekannten ORF-Gesicht in die Wahl. 1996 normierten die ÖVP ZIB-1-Moderatorin Ursula Stenzel und kam so auf Platz eins, 2014 folgte die SPÖ dem Beispiel und stellte Eugen Freund auf. Die FPÖ schickte Hans Kronberger ins Rennen, Hans Peter-Martin holte Karin Resetarits an Bord. Und diesmal?

Seit dem Beitritt waren im Vorfeld von Wahlen auch andere prominente ORF-Journalisten im Gespräch. Gerüchten zufolge soll es in der Vergangenheit Versuche gegeben hat, Vera Russwurm oder auch Ingrid Thurnher in die Politik zu holen.

Die EU-Kandidaturen waren nicht immer von Erfolg gekrönt. Freund führte ein Schattendasein im Parlament, Resetarits überwarf sich mit Martin und wechselte zu den Liberalen. Internationale Bekanntheit erzählt in der Vergangenheit allerdings eher EU-Abgeordnete, die aus der Politik kamen wie Hannes Sobotka, Othmar Karas, Ulrike Lunacek, Hannes Bösch, Paul Rübig.

Die Kandidaturen von Prominenten hatten zumindest einen mobilisierenden Effekt bei der Wahl. Ohne Stenzel hätte die ÖVP niemals Platz eins erreicht.