Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz will weiter mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Kontakt halten. Er habe auch nach Beginn des Krieges mit ihm gesprochen. "Ich habe vor, das demnächst wieder zu tun", sagte der SPD-Politiker am Samstag auf dem 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg. Voraussetzung für einen "fairen Frieden" sei, dass Russland seine Truppen zurückzieht, sagte Scholz weiter. "Das ist das, was verstanden werden muss."

Vereinzelt kamen im Kirchentagspublikum "Verhandeln"-Rufe auf. Scholz antwortete darauf: "Verhandeln ist okay. Die Frage ist: Wer verhandelt mit wem und worüber." Scholz hatte zuvor die Grundsätze seiner Politik seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erneut skizziert. Es müsse verhindert werden, dass der Krieg eskaliert. "Es war und ist richtig, dass wir bei allem, was wir tun, abgestimmt handeln. Dass wir jeden Schritt überlegen und dass wir keine Alleingänge machen. Diesem Prinzip haben wir uns von Anfang an verpflichtet gefühlt." Grenzen in Europa dürften nicht gewaltsam verschoben werden.