Russlands Staatschef Wladimir Putin hat die Vollendung einer neuartigen Waffe angekündigt, die im Zusammenhang mit dem tödlichen Unfall auf einem Militärstützpunkt am Weißen Meer im Sommer steht. "Was auch immer passiert, wir werden diese Waffe perfektionieren", sagte Putin in einer am Freitag ausgestrahlten Rede vor den Witwen der sieben Toten des Unfalls. Den Frauen überreichte er am Donnerstag postum Tapferkeitsorden für ihre Männer.

Der Besitz einer "derart bemerkenswerten Technologie" bedeute heute die "wichtigste und zuverlässigste Hoffnung, um den Frieden in der Welt zu garantieren", sagte Putin. Die Waffe werde zudem "die Souveränität und die Sicherheit Russlands für die kommenden Jahrzehnte" sicherstellen.

Das Unglück hatte sich im August auf einer Plattform im Meer auf dem Testgelände Nyonoksa ereignet, das rund 30 Kilometer von der Stadt Sewerodwinsk entfernt ist. Die Moskauer Behörden räumten später den atomaren Charakter des Unglücks ein.

US-Experten hatten die Ansicht vertreten, es habe sich um eine atomar betriebene Rakete vom Typ 9M730 Burewestnik gehandelt. Diese Rakete wurde im Februar erstmals von Putin vorgestellt, der sie als "unbezwingbar" und für die gegnerische Luftabwehr "nicht aufspürbar" bezeichnete. Im NATO-Jargon werden die Raketen vom Typ Burewestnik ("Sturmvogel") auch als SSC-X-9 Skyfall bezeichnet.

Kampfroboter und Drohnen

Russland will sein Militär künftig verstärkt mit Kampfrobotern und Drohnen ausstatten. Die Armee sollte die neuesten Technologien erhalten, sagte Präsident Wladimir Putin am Freitag in Moskau dem Kreml zufolge. Dazu gehörten Aufklärungs- und Angriffsdrohnen, Laser- und Hyperschallsysteme sowie Roboter, die "auf dem Schlachtfeld die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen können".

Zur Entwicklung militärischer Ausrüstung sollte auch auf die Künstliche Intelligenz gesetzt werden, sagte der Kremlchef. In den nächsten Jahren müssten 70 Prozent aller Waffen modern sein.

Russland betrachtet vor allem das Vorrücken der NATO an seine Westgrenze und die Aufrüstung in den USA mit Sorge. Deshalb fließt wieder deutlich mehr Geld in die Entwicklung neuer Waffensysteme. Zudem ist das russische Militär in mehreren Regionen im Ausland im Einsatz - wie etwa im Bürgerkriegsland Syrien.

Moskau will auch mit dem Verkauf von Waffen mehr Geld verdienen, etwa mit dem Raketenabwehrsystem S-400. Diese Waffe hatte die Türkei unlängst als erstes NATO-Land gekauft und damit die USA verärgert. Russland hat mehrfach angekündigt, neue Waffen zu erproben und in Dienst zu stellen. Erst vor drei Monaten waren beim Test einer Rakete im Norden Russlands sieben Menschen ums Leben gekommen.

Putin hatte am Donnerstag zu Ehren der Getöteten gesagt, dass das dort getestete neue Waffensystem seinesgleichen suche auf dem Planeten. Es handle sich um eine Waffe, wie sie die Welt noch nicht gesehen habe und für den Schutz Russland gebraucht werde. Sie werde weiterentwickelt, der Tod der Männer sei nicht umsonst gewesen, sagte Putin. Den Namen der Waffe gab er nicht bekannt. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte die Untersuchungen zu dem Unglück, bei dem Radioaktivität ausgetreten war, geheim.