In Russland ist heute ein umstrittenes Internetgesetz in Kraft getreten. Mit dem Gesetz soll nach den Vorstellungen des Kreml ein "souveränes" russisches Internet geschaffen werden. Präsident Wladimir Putin hatte es im Mai unterzeichnet.

Das Gesetz sieht unter anderem den Bau einer neuen Netz-Infrastruktur vor. Diese soll gewährleisten, dass das Internet in Russland auch dann noch funktioniert, wenn heimische Betreiber keine Verbindung zu ausländischen Servern herstellen können.

Kritiker befürchten "digitale Sklaverei"

Im Frühjahr hatten Tausende gegen das Gesetz demonstriert, weil sie darin ein Mittel zur Zensur sehen.

Viele Russen befürchten, dass das Land dadurch digital isoliert und Zensur sowie Überwachung leichter möglich gemacht werden könnten. Auch einige Duma-Abgeordnete kritisierten während der Debatte, das Gesetz bringe die Menschen um ihr Recht auf ein freies Internet. Damit werde die "digitale Sklaverei" eingeführt.

Das Parlament wies diese Bedenken als unbegründet zurück.