Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) hat am Dienstagnachmittag den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml getroffen. Dieser Programmpunkt von Kneissls Russland-Reise war zuvor geheim gehalten worden. Auf Nachfrage wurde der "inoffizielle Gesprächstermin" aber von Diplomaten bestätigt.

Sowohl Kneissl als auch Putin hatten ihr geplantes Treffen zunächst geheim gehalten. Nach APA-Informationen waren nicht einmal die Journalisten des in der Regel bestens informierten Kreml-Pools informiert gewesen. Kneissl hat nach eigenen Angaben rund eineinhalb Stunden mit dem russischen Präsidenten Putin gesprochen. "Es war ein Tour d'Horizon über die weltpolitische Lage", sagte Kneissl am Dienstagabend gegenüber österreichischen Journalisten in Moskau. "Einfach ein gutes Gespräch." 

Wirbel um Auftritt bei Hochzeit

Kneissl hatte Putin im August des Vorjahres zu ihrer Hochzeit an der südsteirischen Weinstraße eingeladen. Die Bilder vom gemeinsamen Tanz gingen um die Welt. Die Ukraine hatte für die Hochzeitseinladung wenig Verständnis, Außenminister Pavlo Klimkin sprach von einem schweren Fehler.

Kneissl hat Putin nach eigenen Angaben das erste Mal 2001 getroffen, als dieser mit seinem US-Kollegen George W. Bush in Slowenien zusammen kam und sie als Journalistin darüber berichtete. Ein zweites Mal begegneten sie einander offenbar im Vorjahr bei Kneissls erstem Moskau-Besuch. Die von der FPÖ nominierte parteifreie Ministerin wollte das Treffen auf Nachfrage der mitreisenden Journalisten damals nicht bestätigen. FPÖ-Chef Heinz Christian Strache erwähnte es später allerdings.

Kneissls Enten sorgen für Gesprächsstoff

Die Enten der österreichischen Außenministerin Kneissl waren am Dienstag Gesprächsstoff in Moskau: Diese würden Jared und Ivanka (in Anspielung an den Schwiegersohn und die Tochter von US-Präsident Donald Trump, Anm.) heißen, schrieb am Dienstag der prominente Moskauer Journalist Aleksej Wenediktow im Messaging-Dienst Telegram.

Kneissl zeigte sich am Dienstag auf Nachfrage über die Informiertheit Wenediktows überrascht und korrigierte nur ein Detail. "Woher weiß der das? Meine zwei Enten heißen Donald und Ivanka. Und der ganze Entenstall heißt Washington", erklärte Kneissl.

Sie möge Enten, sagte sie, deren Namen habe sie aber nicht vielen Gesprächspartnern erzählt. Informiert sei aber der US-Botschafter in Österreich, Trevor D. Traina: "Ich habe den US-Botschafter im Herbst eingeladen und ihm die Enten vorgestellt. Sein Sohn sagte dabei: Papa, du siehst wie sie (die Enten, Anm.) aus", sagte die Außenministerin.