Die europakritische Fünf Sterne-Bewegung hat die Italiener zu einer Großkundgebung am kommenden Samstag - Tag der italienischen Republik und Nationalfeiertag - aufgerufen, um gegen Präsidenten Sergio Mattarella zu protestieren. Dieser wird von der Partei beschuldigt, eine politische Regierung aus Lega und Fünf Sterne-Regierung verhindert zu haben.

"Wir rufen alle zu einer Großdemonstration in Rom auf. Wir werden friedliche, symbolische Demonstrationen organisieren. Wir fordern sofortige Neuwahlen, die am besten bereits im August stattfinden sollten", so Fünf Sterne-Chef Luigi Di Maio auf Facebook. Auch sein vorerst verhinderter Koalitionspartner, die Lega, unterstützt die Demonstration am Samstag.

Die Fünf Sterne-Bewegung bekräftigte ihre Absicht, ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Staatschef einleiten wollen, weil er die Bildung einer Regierung aus Lega und Fünf Sterne-Bewegung verhindert habe. Auf Facebook startete die Bewegung eine Kampagne mit dem Slogan: "Meine Stimme zählt".

Ex-Trump-Berater zeigt sich solidarisch

Solidarisch mit der Fünf Sterne-Bewegung erklärte sich der ehemalige Strategieberater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon. "Das was in Italien geschehen ist, ist abscheulich. Das Volk verlangt sein Land zurück, dem die Souveränität entzogen worden ist. Mattarella hat eine Regierung abgelehnt, die mit der Unterstützung von 60 Prozent der Wählerschaft rechnen kann", berichtete Bannon.

Über Staatschef Mattarella scheiden sich die Geister. "Ich stehe auf Mattarellas Seite", war auf einem Spruchband zu lesen, das sozialdemokratische Politiker unweit des römischen Rathauses ausrollten. "Es lebe die Verfassung, es lebe die Republik!", stand auf einem weiteren Spruchband. "Wir wollen hervorheben, wie wichtig die in der italienischen Verfassung verankerten Prinzipien sind, deren Garant Staatschef Mattarella ist. Danke Präsident!", betonten Anhänger der sozialdemokratischen PD-Partei. Die Webseite "Progressi" startete eine Unterschriftensammlung, um ihre Solidarität mit Mattarella auszudrücken. In wenigen Stunden wurden 3.000 Unterschriften gesammelten, berichteten die Initiatoren der Kampagne.