Der EU-Abgeordnete Ewald Stadler (REKOS) weiß nicht, wer seine Reise als Wahlbeobachter beim umstrittenen Referendum auf der Krim gezahlt hat. "Mir ist kein Sponsor bekannt", sagte er der APA am Dienstag. Er habe Flugticket und Hotelreservierung erhalten, könne aber nicht sagen, wer dafür aufgekommen sei. Es seien aber "weder EU noch Steuerzahler" gewesen, betonte der ehemalige FPÖ-Politiker.

"Er hat gesagt, er sei ein Linker"

Stadler sagte, die Reise sei vom Eurasian Observatory for Democracy and Elections (EODE) organisiert worden - einer Organisation, die von dem belgischen Rechtsextremisten Luc Michel geleitet wird. Zuvor hatte der Wiener FPÖ-Chef Johann Gudenus erklärt, sein eigener Besuch als Beobachter bei dem Referendum am Sonntag sei vom EODE finanziert worden. Gegenüber dem KURIER sagte Gudenus: "Ich habe Michel bis vor wenigen Tagen aber nicht gekannt. Zu mir hat er gesagt, er sei ein Linker."

Gudenus war gemeinsam mit dem FPÖ-Abgeordneten Johannes Hübner unterwegs. Die beiden Politiker waren von der Autonomieregierung der Krim als Beobachter akkreditiert worden, sagte Gudenus. Nach dem Urnengang erklärten sie gegenüber dem Regierungssender "Russia Today", das Referendum sei frei von Zwang abgelaufen. Die FPÖ sieht den Wahlgang als gültig an und fordert, das Ergebnis - den Anschluss der Krim an Russland - zu akzeptieren.

Westliche Staaten verurteilten das Referendum auf der Krim als völkerrechtswidrig. Die OSZE und anderen Organisationen hatten es abgelehnt, internationale Beobachter zur Prüfung der Rechtmäßigkeit des Wahlgang zu entsenden. Der Ausgang des Referendums - bei dem 97 Prozent für die Abspaltung der Halbinsel von der Ukraine stimmten - wird darum angezweifelt.