In Österreich ist der Protest mit dem Ziel, Druck auf die Politik auszuüben, damit diese die Klimakrise bekämpft, bereits in Graz an den Start gegangen. Wien folgt um 11.30 Uhr, Salzburg gibt das Schlusslicht, dort wird um 15.00 Uhr vom Hauptbahnhof losgegangen, insgesamt sind es neun Orte, in denen heute gestreikt wird.

Insbesondere das seit rund 800 Tagen ausständige Klimaschutzgesetz ist den heimischen Aktivistinnen und Aktivisten ein Anliegen. #TomorrowIsTooLate lautet der internationale Hashtag, die internationale FFF-Webpräsenz listet zahlreiche Gründe für den Protest auf: "Vom Kampf gegen Fracking in den indigenen Gebieten des Esto'k Gna-Stammes in Nordamerika über den lokalen Widerstand in Huasteca Potosina in Mexiko oder Vaca Muerta in Argentinien bis hin zum Widerstand gegen die EACOP-Pipeline in Uganda und Tansania; der Kampf gegen die Gasfelder vor der senegalesischen Küste oder die LNG-Terminals in Mosambik" lautet nur ein kleiner Teil davon. All diese Kämpfe seien miteinander verbunden und ihre Ursache sei die Finanzierung, heißt es vonseiten der Klimaschützer.

Erst gestern, Donnerstag, hat auch die Internationale Energieagentur (IEA) zu einer beschleunigten Energiewende aufgerufen, denn der Kohlendioxid-Ausstoß befinde sich weiterhin auf Rekordniveau. FFF-International berief sich auf die IEA und schrieb auf der Online-Präsenz, dass die Finanzierung fossiler Brennstoffe jetzt beendet werden muss, um das Pariser Abkommen einzuhalten und die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. "Der Weltklimarat IPCC hat uns auch daran erinnert, dass sich das Zeitfenster, in dem wir dieses Ziel erreichen können, sehr schnell schließt. Investitionen in fossile Brennstoffprojekte sind nicht nur völlig unvereinbar mit dem Pariser Abkommen und dem Völkerrecht, sondern auch ein krimineller Akt mit schrecklichen Folgen."

Klimaneutralität bis 2040

Im Zuge des Protestmarschs in Österreich fordert Greenpeace auch die österreichische Bundesregierung auf, dem Raubzug nach neuen Öl- und Gasquellen durch fossile Konzerne ein Ende zu setzen. Denn auch hierzulande würden laufend neue Lizenzen vergeben. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 glaubwürdig zu verfolgen, brauche es endlich ein starkes Gesetz, das den Weg heraus aus der fossilen Abhängigkeit ebnet.

Global 2000 informierte per Aussendung heute beim weltweiten Klimastreik in Wien und Klagenfurt vertreten zu sein und ruft die Bevölkerung auf, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. "Ein weiteres Jahr müssen wir auf die Straße, weil unsere Regierungen noch immer keinen echten Klimaschutz umsetzen. Zu verdanken haben wir das einigen wenigen Blockieren, die ununterbrochen wichtige Gesetze torpedieren und den Ausstieg aus schmutzigem Gas und Öl verhindern", wurde Agnes Zauner, Geschäftsführerin der NGO zitiert.

WWF Österreich wies gemeinsam mit dem Jugendnetzwerk Generation Earth auf den notwendigen Schutz wertvoller Ökosysteme im Kampf gegen die Klimakrise hin: "Wir müssen die wenigen verbleibenden Naturräume schützen und wo möglich zerstörte Natur wieder herstellen - nur so haben wir die Chance, die Klimakrise und ihre Folgen einzudämmen", sagt Thomas Zehetner, Klimasprecher beim WWF Österreich.

Österreichs FFF-Abordnung hat sich indes auch mit den Mitstreitern der "Letzten Generation" solidarisiert. In welcher Form der Einsatz für das Klima erfolge, mache keinen Unterschied, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: "Im Endeffekt ist es egal, ob wir klagen, kleben oder streiken". "Der österreichische Automobilclub ÖAMTC warnte die Verkehrsteilnehmer in Wien im Voraus, dass wegen der Großdemonstration ab 12.30 Uhr mit Staus in der Innenstadt zu rechnen ist.