André Heller ist endgültig ins Visier der Staatsanwaltschaft Wien geraten. Anstoß ist ein Rahmen mit Skizzen des Künstlers Jean-Michel Basquiat. Nach einer anonymen Anzeige hatte die Staatsanwaltschaft einen Anfangsverdacht geprüft. Und dieser liegt offensichtlich vor. Gegen den Universalkünstler wurde nun ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Betrugs eingeleitet. Dies bestätigt Behördensprecherin Nina Bussek der Wiener Tageszeitung "Kurier".

Ein vermeintlich von Starkünstler Jean-Michel Basquiat im Jahr 1987 kreierter Rahmen, der 2017 auf der New Yorker Kunstmesse Tefaf für drei Millionen US-Dollar angeboten wurde, wurde in Wirklichkeit von André Heller geschaffen. Diese Geschichte enthüllt der "Falter" Anfang November.

Ein Käufer in New York fand sich damals nicht. Dennoch wechselte die Basquiat-Heller-Kombo alsbald den Besitzer. So erwarb der Wiener Künstlermanager Amir Shariat für einen Kunden zunächst die Zeichnung, während der Rahmen an Heller zurückging – bis der Kunde 2018 dann doch auch den gefälschten Rahmen kaufte, laut "Falter" für 800.000 Euro. Mittlerweile hat Heller den Rahmen wieder zurückgekauft.

"Retrospektiv betrachtet, ist das Ganze erstens ein kindischer Streich. Zweitens ist es naturgemäß eine Angeberei", so Heller gegenüber der Wiener Wochenzeitung: "Ein Privat-Märchen eben". Hellers Anwalt Thomas Höhne stellte gegenüber dem "Kurier" eine Betrugsabsicht in Abrede: "Der Rahmen wurde verkauft als Rahmen, auf dem sich Basquiat-Zeichnungen befinden." Höhnes Partner, Thomas In der Maur, übermittelte nun das folgende Statement: "André Heller ist in Kenntnis des Ermittlungsverfahrens, welches die Staatsanwaltschaft Wien noch ohne Prüfung des Sachverhalts zu eröffnen hatte. Herr Heller hat keine strafbare Handlung zu verantworten. Er ist überzeugt davon, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe rasch und vollständig aufgeklärt werden können."

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