Inwieweit das faktisch zutrifft, ist schwer zu beurteilen. Denn im Osten wird weiter deutlich am meisten getestet, womit auch mehr Fälle erkannt werden. Dies ist allerdings seit einiger Zeit für die Farbgebung nicht mehr relevant. Die zuständige Kommission mahnt indes Vorkehrungen in systemkritischen Bereichen ein.

Darauf verwiesen wird in einer Aussendung, dass sich gemäß Annahmen des Prognose-Konsortiums in den kommenden zwei Wochen der Belag auf Normalstationen auf ein Auslastungsniveau von 4,4 Prozent erhöhen und damit den Schwellwert für mittleres Systemrisiko überschreiten wird. Auch in der Intensivpflege sei mit einer "substanziellen" Erhöhung des Belags zu rechnen.

Angesichts der prognostizierten hohen Fallzahlen empfiehlt die Corona-Kommission erforderlichenfalls das rechtzeitige Setzen von Maßnahmen in versorgungskritischen Bereichen zur Vermeidung von Personalengpässen aufgrund von Corona-Infektionen. Zudem regt das Gremium Maßnahmen zur vermehrten Inanspruchnahme von Medikamenten an. Ärzte und auch Patienten sollten gezielt auf die Präparate zur Covid-Bekämpfung hingewiesen werden. Am Tag der Abschaffung der Impfpflicht wird ausdrücklich die Bedeutung der Impfung betont.

In der vergangenen Woche hatten nur Wien und das Burgenland bei der sogenannten Risikozahl die 50 überschritten, die die Grenze zwischen mittlerem und hohem Risiko darstellt. Diesmal kam laut - der APA vorliegendem - Arbeitsdokument der Corona-Kommission Niederösterreich mit 52,7 dazu. Die mit Abstand höchste Risikozahl hat Wien mit 73,3, die niedrigste die Steiermark mit 39,3.

Die Bundeshauptstadt weist mit 1.261 auch die höchste rohe Sieben-Tagesinzidenz auf. Allerdings hat man mit knapp 26.200 Tests auf 100.000 Einwohner auch einen viel höheren Wert als selbst das zweit-testfreudigste Bundesland, das Burgenland mit knapp 15.000. In Tirol liegt dieser Wert gerade einmal bei 2.741.

Insgesamt steigen die Zahlen weiterhin überall, am stärksten diesmal in Oberösterreich und Kärnten mit 31 bzw. 35 Prozent. Vorarlberg hat mit einem Plus von neun Prozent den moderatesten Anstieg. Bei den Über-65-Jährigen, die als besonders gefährdet gelten, ist der Anstieg im Bundesschnitt mit 29 Prozent sogar höher als bei der Gesamtbevölkerung mit 22 Prozent.