Auch 25 Jahre nach dem erfolgreichen Gentechnik-Volksbegehren erfreuen sich gentechnikfreie Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte bei Österreichs Konsumentinnen und Konsumenten größter Beliebtheit. Denn: Die Produktion ohne Gentechnik ist eines der wichtigsten Kaufmotive bei Lebensmitteln.

Das ergab eine Umfrage von marketagent.com im Auftrag der Arge Gentechnik-frei. Für die Umfrage wurden 1.000 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren im Zeitraum von 22. bis 29. April online befragt.  Gleich 83,1 Prozent der Befragten gaben an, dass Gentechnik-Freiheit ein wichtiger Aspekt beim Einkauf ist.

Großteil bereit, mehr zu bezahlen

71,4 Prozent der Befragten waren bereit, für gentechnikfreie Lebensmittel mehr zu bezahlen. Besonders wichtig war den Konsumenten die gentechnikfreie Produktion bei Frischfleisch (62,1 Prozent), Milch und Milchprodukten (56,8 Prozent), Obst und Gemüse (55,2 Prozent), Eiern (54,2 Prozent), Wurstwaren (50,5 Prozent), Fisch und Meeresfrüchten (45,7 Prozent) sowie bei Brot und Backwaren (44,6 Prozent). In diesen Segmenten sind auch die meisten gekennzeichneten Produkte am Markt.

Knapp vier Milliarden Jahresumsatz

In Österreich sind der Arge Gentechnik-frei zufolge seit 2010 beziehungsweise 2012 100 Prozent aller konventionellen Eier, Milchprodukte und Geflügelfleisch ohne Gentechnik hergestellt worden. Der gentechnikfreie Sektor erzielt Jahresumsätze von knapp vier Milliarden Euro. "25 Jahre 'Ohne Gentechnik' in Österreich sind ein wichtiger Anlass, um die enormen Anstrengungen und Erfolge zu würdigen, die die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion in Österreich umgesetzt haben, um heimische Lebensmittel zum europaweiten Vorreiter bei hochwertiger, gentechnikfreier Produktion zu positionieren", erklärte Florian Faber, Geschäftsführer der Arge Gentechnik-frei.

Gemeinsame Bemühen für gentechnikfreie Lebensmittel

Mehr denn je seien allerdings gemeinsame Bemühungen gefragt, um den erfolgreichen Markt der gentechnikfreien Produktion abzusichern: "Die schwierige Situation am Lebensmittelmarkt angesichts des tragischen Ukrainekriegs und der enormen Preiserhöhungen in manchen Segmenten werden von einigen europäischen Playern, speziell in Deutschland, als Vorwand eingesetzt, um den Erfolg der gentechnikfreien Produktion zu dämmen", so Faber.

Auch die EU-Kommission stelle mit ihrem Versuch, die Marktzulassungen für Produkte aus den Verfahren der Neuen Gentechnik (Crispr/CAS, Talen, ODM etc.) weitgehend zu deregulieren, die gentechnikfreie Lebensmittelwirtschaft vor große Herausforderungen. Hier sei es wichtig, dass Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft entschlossen und gemeinsam gegensteuern.