Anfang dieser Woche kam es in Wien zu Verkehrsbehinderungen. Grund dafür sind die Klima-Aktivistinnen und -Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation AT", die noch sehr jung ist. Die Klimaschützer setzen verstärkt auf Störaktionen und zivilen Ungehorsam, was zuletzt vor allem Unmut im dicht gedrängten Wiener Frühverkehr verursacht hat. Flo, Sprecher des jungen Österreich-Ablegers, erklärt dazu: "Wir wissen, dass wir kurzfristig auch Unmut und Unverständnis auslösen. Aber wir machen diese Aktionen ja nicht, weil es uns Spaß macht, bei niedrigen Temperaturen im Freien zu sitzen und zu frieren. Wir machen das, weil wir es für notwendig erachten."

Notwendig seien derartige Aktionen, weil immer noch viel zu wenig passiere, um gegen die Klimakatastrophe anzugehen. Zwar werde schon viel über Ziele und Vorgehensweisen gesprochen, aber konkrete Handlungen vermissen die Aktivisten nach wie vor. Leuten, die fordern, man möge doch in Fußgängerzonen demonstrieren, entgegnet Flo: "Wenn wir nicht wirklich für Störaktionen sorgen, interessiert sich keiner für unsere Anliegen." Anliegen, die eigentlich alle betreffen, denn es gehe ja um unsere Zukunft auf diesem Planeten.

Der Name wurde gewählt, weil man sich als letzte Generation sieht, die noch etwas gegen die Erderhitzung und all ihre Folgen unternehmen könne. Darüber herrscht im Übrigen auch weitgehender Konsens in der Wissenschaft

Aber es gibt ja bereits einige ähnliche Organisationen wie die "Fridays for Future"-Bewegung oder "Extinction Rebellion". Warum beteiligen sich Flo und seine Mitstreiterinnen nicht dort? "Wir haben letztlich ähnliche Anliegen, aber während es bei FFF zum Beispiel auch um niederschwellige Angebote geht, die Zivilgesellschaft für sich zu gewinnen, setzen wir bewusst auf Störaktionen wie am Beginn der Woche." 

Und damit wird es auch nicht getan sein. "Letzte Generation AT" bezeichnet die bisherigen Aktionen als "Warnstreiks" und plant bereits weitere. Am Samstag will man die Kernanliegen und die Organisation bei einer Pressekonferenz in Wien näher vorstellen. Ein zentrales Motto sei "Böden retten, Leben retten", damit wolle man vor allem auf den Flächenfraß in Österreich aufmerksam machen.

Großen Wert legt Flo darauf, dass es sich ausschließlich um friedliche Protest-Aktionen handelt. Bisher habe es auch mit der Polizei keine Probleme gegeben. Daniel Fürst von der Wiener Polizei bestätigt dies, und betont zugleich, dass man sich bereits auf die Störaktionen eingestellt habe. 

Vorbilder für die "Letzte Generation AT" gibt es bereits in anderen europäischen Ländern, etwa in Deutschland, wo Aktivist Lars in einem Vortrag auf Youtube erläutert, was die Bewegung antreibt und welche Ziele man verfolgt.