Am Sonntagabend ist es gegen 19.20 Uhr in der Gemeinde Wald im Pinzgauwie schon am Tag zuvor erneut zu einem Murenabgang aufgrund eines Gewitters mit starkem Regen gekommen. Die Mure verlegte im Bereich Vorderkrimml zum Teil die Krimmler Ache und die Krimmler Landesstraße L 113. Die Feuerwehren Wald und Neukirchen befanden sich mit einer großen Mannschaft im Einsatz, teilte die Salzburger Polizei am Montag in der Früh mit.

Durch die Vermurung staute sich das Wasser im Bahnhofsbereich Vorderkrimml. Betroffen waren auch Häuser in der umliegenden Siedlung.

Die Krimmler Landesstraße ist derzeit ab dem Bahnhof Vorderkrimml nicht passierbar. Krimml ist nur über das Zillertal und den Gerlospass erreichbar. Die Aufräumarbeiten haben unmittelbar nach dem Murenabgang begonnen, da sich bereits vom Vortag schweres Gerät vor Ort befand.

260 Feuerwehreinsätze in Oberösterreich

Zwei Stunden lang ist eine Unwetterfront Sonntagabend auch über Oberösterreich hinweggezogen und hat 1.500 Mitgliedern von 113 Feuerwehren rund 260 Einsätze beschert. Annähernd alle Bezirke waren hauptsächlich von Sturmschäden betroffen, berichtete das Landesfeuerwehrkommando. Die meisten Einsätze betrafen umgestürzte Bäume und abgedeckte Dächer, vereinzelt gab es Überflutungen und Brände wegen Blitzeinschlags.

Im Bezirk Rohrbach traf etwa ein umstürzender Baum ein Auto. Der 47-jährige Fahrer wich um 20.10 Uhr auf eine Wiese aus, weil über dem Güterweg ein Baum lag. Just in diesem Moment stürzte ein weiterer Baum genau auf das Fahrzeugdach und der Mann wurde eingeklemmt. Sein mitfahrender 17-jähriger Sohn und ein Anrainer befreiten ihn, er wurde ins Spital gebracht.

Feuerwehrmann in Tirol von Mure erfasst

In Nassereith im Tiroler Bezirk Imst ist Sonntagabend ein 34-jähriger Feuerwehrmann von einer Mure erfasst und bis zum Kopf verschüttet worden. Feuerwehrkollegen und Helfern gelang es, den Mann mit bloßen Händen auszugraben und zu retten, berichtete die Polizei. Er wurde verletzt in das Krankenhaus Zams eingeliefert. Der Mann war gerade dabei, mit Kameraden eine Beleuchtung für Aufräumarbeiten aufzustellen, als plötzlich ein "Hang samt Bewaldung" abrutschte.

Die Aufräumarbeiten wurden von einer Baufirma nach einer Vermurung am Samstag durchgeführt. Indes gingen Sonntagabend quer über Tirol Unwetter mit Starkregen nieder. In Kirchbichl im Bezirk Kufstein wurde etwa eine Unterführung der Langkampfenerstraße überflutet. Ein 23-jähriger Pkw-Lenker fuhr trotzdem durch die Unterführung und blieb nach rund 50 Metern stecken. Da das Wasser weiter stieg, musste sich der Mann durch das Fenster der Fahrertüre auf den Pkw retten. Er blieb unverletzt. Die Feuerwehr Kirchbichl barg das Auto aus der Unterführung.

Ein starkes Unwetter mit Wolkenbruch und Hagel ging auch über Wenns im Pitztal nieder. Eine Mure ging ab, mehrere Bäche traten über die Ufer und ein Baum stürzte auf die L16 Pitztalstraße.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatte laut Land Tirol für Sonntagnachmittag bis -Abend sowie vor allem für Montagmittag bis in die Abendstunden "Warnstufe Orange" ausgegeben. Es würden vor allem im Unterland und in Osttirol wieder kräftige Gewitter entstehen, die intensiven Regen, Sturmböen und auch Hagel bringen könnten, wurde gewarnt. Örtlich könne es zu Rutschungen, Muren und kleinräumigen Überflutungen kommen.

96 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich

Unwetter haben am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag auch die Helfer in mehreren Teilen Niederösterreichs gefordert. Die Feuerwehren rückten nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando zu 96 Einsätzen aus. Sturmböen hatten vielerorts für umgestürzte Bäume gesorgt. Betroffen waren neben dem Bezirk Neunkirchen u.a. auch St. Pölten sowie die Umgebung der Landeshauptstadt.