Für Aufsehen hat Freitagnachmittag ein Polizeieinsatz bei einem islamischen Gebetshaus in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus gesorgt. Zeugen riefen die Beamten wegen Verstößen gegen Covid-Maßnahmen. "Der Sachverhalt wurde der zuständigen Gesundheitsbehörde zur Überprüfung weitergeleitet, da Veranstaltungen zur Religionsausübung unter die Ausnahmen der aktuellen 4. Covid-Schutzmaßnahmenverordnung fallen", berichtete die Polizei. Es gab aber 13 Anzeigen wegen aggressiven Verhaltens.

Die Beamten wurden um 13.10 Uhr gerufen, berichtete Polizeisprecher Marco Jammer. Bei deren Eintreffen flüchteten rund 20 bis 30 Personen aus dem Gebetshaus, rund 60 weitere wurden noch angetroffen. Die restlichen Personen hielten laut Polizei zu weiten Teilen keine Mindestabstände ein und trugen keine FFP2-Masken. "Die Beamten haben das Haus nicht betreten", um die Religionsausübung nicht zu stören, betonte Jammer.

Aggressiv gegenüber Beamten

Während des Einsatzes und der versuchten Kontaktaufnahme mit einem Verantwortlichen waren laut dem Sprecher jedoch mehrere Personen aggressiv gegenüber den Beamten. Sie wurden nach der Alarmierung von Verstärkung verwaltungsstrafrechtlich angezeigt. Auch beim Abströmen der Besucher des Gebetshauses wurden die Covid-Bestimmungen zum Teil nicht eingehalten, woraufhin die Beamten Identitätsfeststellungen durchführten. Jammer betonte, die Wiener Polizei zeige sich bei derartigen Einsätzen "sensibel in der Wahrung freier Religionsausübung" und sei "andererseits gesetzlich verpflichtet, mögliche Übertretungen nach der Covid-Verordnung abzuklären und gegebenenfalls zur Anzeige zur bringen".