Während die Metal-Band Metallica im August ihre Fans im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion begeisterte, blieb für einige die Konzerthallentüren verschlossen. Sie waren einem Betrüger aufgesessen, der ihnen kopierte Karten verkauft hatte. Am Montag wurde der Kärntner im Wiener Straflandesgericht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Reumütig

Reumütig entschuldigte er sich bei den Geschädigten, die zum Prozess gekommen waren. "Ich war an einem Tiefpunkt in meinem Leben", sagte der 31-Jährige. Massive Schulden und seine Drogensucht hätten ihn dazu gebracht, die Karten zu kopieren und im Netz um 80 bis 100 Euro zu verkaufen.

Für eine junge Mutter war das besonders bitter. Sie hatte nicht nur einen Schaden von 100 Euro, sondern auch fast eine Anzeige am Hals. Weil ihr Babysitter abgesprungen war, verkaufte sie die Karte weiter. Der Käufer, der nichts ins Konzert kam, drohte mit Anzeige.

"Es war eine hinterhältige Aktion. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen", sagte der mehrfach Vorbestrafte zu den acht Geschädigten, die die von Metallica zum Besten gegebene Coverversion von Wolfgang Ambros' "Schifoan" versäumten und auf insgesamt 1.200 Euro sitzen blieben. Der 31-Jährige erhielt von Richter Stefan Romstorfer wegen gewerbsmäßigen Betruges eine nicht rechtskräftige Zusatzstrafe von vier Monaten.

Denn besonders perfide war, dass der Mann erst im Mai wegen desselben Deliktes vor dem Richter saß und eine unbedingte Haftstrafe von einem Jahr ausfasste. Da hatte er gefälschte Metallica-Tickets für das Konzert im April 2018 verkauft.