Ein 1986 geborener Afghane soll Montagnachmittag in Leopoldschlag (Bezirk Freistadt) in einer Asylwerberunterkunft einen Betreuer mit einem Messer attackiert haben. Das Opfer wurde lebensgefährlich verletzt nach Linz ins Spital geflogen. Eine Alarmfahndung war am Abend  am Laufen, berichtete die Polizei Oberösterreich. Am späten Abend wurde er schließlich in der Nähe von Linz gestellt.  

Der mutmaßliche Täter dürfte laut ersten Informationen der Polizei nicht in der Unterkunft gelebt haben. Warum er mit einem Messer auf den Betreuer losgegangen ist, war vorerst noch unklar. Der Verdächtige konnte nach dem Angriff mit einem Fahrrad flüchten, am Abend lief eine Großfahndung im Grenzgebiet zu Tschechien, bei der auch ein Hubschrauber im Einsatz war.

Einsatzkräfte vor dem zweiten Tatort
Einsatzkräfte vor dem zweiten Tatort © APA/laumat.at/Mario Kienberger

Unweit der Unterkunft hatte der Mann bei einem Haus ein Auto bemerkt, in dem ein Mann saß, rekonstruierte eine Polizeisprecherin den weiteren Tathergang. Der 33-Jährige ging auf den 63-Jährigen los und stach mit einem spitzen Gegenstand auf ihn ein. Für den Altbauern kam jede Hilfe zu spät.

Über die Tatwaffe war nur bekannt, dass es nicht dieselbe wie im Asylwerberheim gewesen ist. Beide wurden noch nicht sichergestellt.

Kein Unbekannter

Der Gesuchte soll übrigens kein unbeschriebenes Blatt sein.  Wie eine Fahrschule in Freistadt laut "meinbezirk.at" bestätigt,soll es sich bei Jamal A. um jenen Asylwerber handeln, der schon Mitte Juli für Schlagzeilen gesorgt hatte. Der Mann war damals während der Führerscheinprüfung wie wild herumgedriftet und hatte dabei das Fahrschulauto beschädigt.

Forderung nach Sicherheitsrat

"Wir brauchen einen Schulterschluss, um ganz klar das Signal auszusenden: Ihr seid hier nicht willkommen, wenn ihr euer vermeintliches Recht mit Gewalt und Messern durchsetzen wollt." Dafür sei ein Landessicherheitsrat da, meinte Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) in einer Presseaussendung. Das Gremium solle darüber beraten, "wie wir die Sicherheit gewährleisten und derartige Übergriffe mit Messergewalt verhindern können".

Über das Motiv der Attacke in der Flüchtlingsunterkunft in Wullowitz konnte Polizeisprecher David Furtner am späten Abend noch nichts sagen. Der 33-jährige Afghane, dessen Asylstatus noch nicht eindeutig geklärt ist, dürfte aber nicht in der Unterkunft gelebt haben. Warum er sich dennoch am Montag dort aufhielt und den 32-jährigen Betreuer mit einem Messer lebensgefährlich verletzte, war vorerst unklar.

Nur rund 300 Meter Luftlinie vom ersten Tatort entfernt, soll der mit einem Fahrrad Geflüchtete dann in der Garage eines Bauernhofes einen Landwirt bei dessen Auto erstochen haben. Über die Tatwaffe war nur bekannt, dass es nicht dieselbe wie im Asylwerberheim gewesen ist. Beide wurden noch nicht sichergestellt.