Die Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz in mehreren Tiroler Bezirken, um Stau-Ausweichverkehr zu verhindern, sind mit Sonntag 19.00 Uhr zu Ende gegangen. Insgesamt habe es seit in Kraft treten der Verbote mit 20. Juni 27.000 Zurückweisungen gegeben, teilte das Land am Montag mit. Die Landesregierung zog eine positive Bilanz und plant ähnliche Maßnahmen für die Wintersaison.

"Dass wir die Fahrverbote eingeführt haben, war die absolut richtige Entscheidung", meinte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Denn damit sei es gelungen, trotz Hauptreisezeit die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den betroffenen Gemeinden weitestgehend aufrecht zu erhalten. "Ohne die Fahrverbote wäre es jedenfalls vielerorts zu massiven Überlastungen gekommen", so Platter.

Viel Verständnis

Im Juni, zu Beginn der Fahrverbote, habe es noch deutlich mehr Zurückweisungen gegeben als im September. "Die Kommunikation hat funktioniert, die Verkehrsteilnehmer haben sich informiert und mit überwiegender Mehrheit Verständnis für die Maßnahme gezeigt", zog auch LHStv. und Verkehrsreferentin Ingrid Felipe (Grüne) eine positive Bilanz.

Auch in der Wintersaison soll es an neuralgischen Punkten Fahrverbote geben. Wann und wo genau diese gelten werden, sei derzeit Gegenstand von Analysen der Experten, hieß es. Platter bezeichnete die Winter-Fahrverbote als "unumgänglich". "Auch wenn die Voraussetzungen solcher Fahrverbote im Winter andere als im Sommer sind, führt an diesen kein Weg vorbei. Gerade im Winter sind aufgrund von Witterung und anderen Vorkommnissen gepaart mit einem hohen Verkehrsaufkommen erneut Engpässe und Staus im niederrangigen Straßennetz zu erwarten", sagte der Landeshauptmann.

Die Fahrverbote waren im Großraum Innsbruck mit 20. Juni in Kraft getreten, eine Woche später folgten die Bezirke Reutte und Kufstein. Sie galten von Samstag 7.00 Uhr bis Sonntag 19.00 Uhr. Die Maßnahmen Tirols hatten heftige politische Kritik aus Deutschland zur Folge.

Die meisten Zurückweisungen, mit rund 16.400, gab es im Bezirk Reutte, gefolgt von den Bezirken Innsbruck Land und Stadt mit 8.000 Zurückweisungen. Im Bezirk Kufstein wurden 2.600 Fahrzeuge wieder auf die Autobahn zurückgewiesen. Insgesamt wurden 150 Organstrafverfügungen aufgrund einer Missachtung der Fahrverbote verhängt.