Beim Abgang einer gewaltigen Steinlawine oberhalb der Kapruner Stauseen im Salzburger Pinzgau ist am Mittwochnachmittag ein 53-jähriger einheimischer Wanderer getötet worden. Ein deutsches Paar wurde verletzt. Die 51-jährige, ebenfalls einheimische Lebensgefährtin des tödlich verunglückten Wanderers kam unverletzt davon, erlitt aber einen Schock.

Die beiden Pinzgauer waren laut Polizei am Vormittag in Kaprun zu einer Wanderung vom Alpincenter am Kitzsteinhorn über den Wanderweg Nr. 726 mit dem Ziel Mooserboden Stausee aufgebrochen. Auf dem Weg stießen die beiden auf das deutsche Paar, die Frau 45 und der Mann 41 Jahre alt. Die Gruppe beschloss, gemeinsam weiterzugehen.

Geröll vier Meter hoch

Am frühen Nachmittag stiegen die vier von der Hohen Kammerscharte auf einer Höhe von 2.325 Metern ab. Es löste sich oberhalb aus den Felswänden des Hochschober ein mittelgroßer Felssturz. Die beiden Paare versuchten noch wegzulaufen. Der 53-Jährige wurde aber von Felsbrocken getroffen und tödlich verletzt. Seine Lebensgefährtin erlitt einen Schock. Auch die beiden Deutschen wurden von den Steinen verletzt. So wurde die Frau an den Beinen getroffen. Die Verletzten mit Notarzthubschraubern ins Krankenhaus Zell am See gebracht.

Die Mannschaft eines Polizeihubschraubers barg den tödlich Verunglückten und brachte den Körper ins Tal. Die Angehörigen wurden verständigt und von einem Kriseninterventionsteam (KIT des Roten Kreuzes) betreut. Im Einsatz standen zwei Mann der Alpinpolizei Zell am See, elf Mitglieder der Bergrettung Kaprun sowie drei Notarzt- und ein Polizeihubschrauber.

Die Steinlawine war laut Maria Riedler, Sprecherin der Bergrettung, riesig und verschüttete den Weg bis zu vier Meter hoch. Weitere Menschen waren laut Polizei nicht von der Lawine gefährdet. Die Steinmassen donnerten insgesamt fast 800 Höhenmeter den Hang hinunter, die Ausläufer erreichten beinahe den Stausee Moserboden.

Bei den Untersuchungen zur Ursache der Steinlawine ergaben sich keine Hinweise auf Fremdverschulden. Etwa zur gleichen Zeit ereignete sich ganz in der Nähe ein weiterer Steinschlag, und zwar im Bereich der Kebmattenalm beim Grieskogel. Dieser blieb ohne Folgen.