Kaum zu glauben: Nach der Rettung aus der Bergnot im Februar, hat eines der Opfer sich nun bei der Bergrettung Tannheim via Anwaltsschreiben beschwert. Für die Rettung seien zu viele Helfer eingesetzt gewesen, zwei hätten auch gereicht. Die Bergrettung sieht dies anders.

Was war passiert?

Die Bergrettung Tannheim war nach der Alarmierung am Abend des 3. Februar zum Grasberg Schönkahler (1.688 Meter) mit drei Trupps zu je fünf Mann ausgerückt, um nach zwei deutschen Schneeschuhwanderen, die einen Notruf abgesetzt hatten, zu suchen. Gegen 21 Uhr erreichten sie die beiden geschwächten und durchnässten Männer "und gaben ihnen warme Kleidung und warme Getränke", wie Hermann Spiegl, Landesleiter der Bergrettung Tirol, der Kleinen Zeitung sagt.

Anwaltsschreiben kam vor ein paar Tagen

Nach der Rettung wurde den beiden Geretteten die Rechnung in Höhe von 2.261 Euro zugestellt. Das passte zumindest einem der beiden nicht. Die Bergrettung erhielt vor ein, zwei Wochen ein Schreiben von dessen Anwalt. "Ein Geretteter beschwerte sich, dass zu viele Retter im Einsatz waren. Zwei Retter hätten gereicht. Doch das entscheidet nicht er, sondern die Einsatzleitung", erklärt Spiegl.

Unverständnis bei Bergrettung

Die Bergrettung zeigt sich empört. "Die zwei Schneeschuhwanderer hätten ohne Rettung nicht überlebt. Wie die Rettungsaktion abläuft, entscheidet nicht derjenige, der sie verursacht. Immerhin geht es auch um die Sicherheit der Einsatzkräfte", meint Spiegl. "Wir werden das Geld eintreiben."

Landtagsvizepräsident setzt sich für Retter ein

Am frühen Abend meldete sich nun auch der Tiroler ÖVP-Landtagsvizepräsident Anton Mattle in einer Aussendung zu Wort und meint: "Dass jetzt die Retter sogar mit einer Klage bedroht werden, geht gar nicht, dazu fehlt mir jegliches Verständnis".