Bei Windspitzen bis zu 140 km/h und starkem Schneefall hat in der Nacht auf Samstag die Bergrettung in Hallstatt (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich nach vier verirrten Alpinisten am Dachstein suchen müssen. Das Quartett war trotz Warnungen des Hüttenwirtes zur sogenannten Simonyhütte aufgestiegen. Die Vier verirrten sich und gruben sich ein rettendes Schneebiwak.

Ohne Orientierung kehrte die Gruppe am Berg wieder um und versuchte abzufahren. Nachdem die Ungarn einen Notruf abgesetzt hatten, brach der Handykontakt ab, was zur Ermittlung der GPS-Koordinaten wichtig gewesen wäre. "Hätten wir noch länger suchen müssen, hätten wir die Aktion abgebrochen", berichtete Dieter Eder, Ortsstellenleiter der Bergrettung Hallstatt, am Samstag im APA-Gespräch.Durch starke Sturmböen riss es einzelne Alpinisten des sechsköpfigen Such-Trupps immer wieder um. "Man verstand sein eigenes Wort nicht, die Sicht war null", schilderte Eder die widrigen Umstände des Einsatzes. Über mehrere Handynummern der Vermissten gelangte man etliche Zeit später an die ersehnten Koordinaten.

Trotz des leichtsinnigen Verhaltens der beiden Männer und Frauen war ihr Verhalten in der Not vorbildlich. Eder sprach von einem "perfekt gemachten Biwak", in welchem die in Not geratenen auch die Nacht problemlos überstanden hätten. Die Bergretter brachten die Verirrten zum Wiesberghaus, wo alle gemeinsam die Nacht verbrachten. Die Stimmung in der Hütte zwischen den Rettern und den geretteten Ungarn beschrieb Eder als gelassen. "Wir haben es uns abgewöhnt zu urteilen."