Es waren dramatische Szenen, die sich am vergangenen Freitag in einem 14-stöckigen Linzer Hochhaus abspielten. Im vierten Stock brach ein Brand aus, alle Bewohner mussten in den Morgenstunden evakuiert werden, vier erlitten eine Rauchgasvergiftung. Gestern wurde bekannt, dass das Feuer durch ein defektes Handyladegerät verursacht worden war.

Eine nicht unübliche Brandursache, wie Arthur Eisenbeiss, Direktor der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich, erklärt. Schuld daran seien aber nicht die Ladegeräte, sondern die Akkus, die beim Ladevorgang in Brand geraten können, erklärt der Brandschutzexperte. Das betrifft nicht nur Handys, sondern alle Geräte, die mit Akkus betrieben werden. Wenn ein Akku falsch geladen wird, kann es zur Explosion kommen. „Das kommt immer häufiger vor. Jedoch gibt es immer mehr Geräte, die durch Akkus betrieben werden“, sagt Eisenbeiss.

Der Brand in Linz
Der Brand in Linz © APA/BERUFSFEUERWEHR LINZ

Viertel aller Brände durch technischen Defekt

Etwa ein Viertel aller Brände wird durch technische Defekte verursacht. Akkus oder Ladegeräte sind davon nur ein Teil. Ursachen können etwa Tiefenentladung – wenn der Akku völlig entladen wurde – oder Defekte am Akku sein. Eine oft kleine Ursache kann zu einem verheerenden Brand führen.
Feuer, die allerdings durch drei Sicherheitsmaßnahmen verhindert werden könnten, erklärt der Experte. „Erstens sollte man nur Original-Ladegeräte vom Hersteller selbst verwenden“, rät Eisenbeiss. Diese seien einfach besser aufeinander abgestimmt. „Zweitens sollten Geräte nur unter Aufsicht geladen werden. Ist der Akku voll, Gerät abstecken.“ Laden über Nacht sei daher nicht zu empfehlen. Das Gerät kann allerdings auf eine nicht brennbare Unterlage – wie etwa einen Teller – gelegt werden. So könne man das Ausbreiten eines Feuers verhindern. Generell sollte man das Ladegerät ausstecken, wenn man es nicht verwendet. So wird Strom und somit auch Geld gespart. Dass das Handy beim Laden warm wird, sei allerdings normal.

Akkus kontrollieren


Der dritte Punkt sei heutzutage leider nur mehr schwer zu umzusetzen, erklärt der Brandverhütungsexperte weiter. „Wichtig ist es, die Akkus regelmäßig zu kontrollieren. Stellt man etwa eine Wölbung fest, so sollte der Akku sofort ausgetauscht werden.“ Bei modernen Smartphones kann der Akku jedoch nicht mehr entnommen werden.