Der 56-jährige am Donnerstag tödlich verunglückte Extremsportler Felix Baumgartner wurde nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft in der Stadt Fermo erst durch den Aufprall getötet. Das teilte Staatsanwalt Raffaele Iannella am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Gerichtsmediziner stellten Verletzungen an der Wirbelsäule und die Durchtrennung des Rückenmarks fest.

Amtliches Obduktionsergebnis steht noch aus

Der Tote wurde nach einer ersten Untersuchung am vergangenen Freitag am Dienstag noch einmal genauer obduziert. Das amtliche Ergebnis steht noch aus. Der Staatsanwalt legte sich nicht darauf fest, wann es publik gemacht wird. Zudem soll ein technisches Gutachten klären, ob es möglicherweise Probleme mit dem Gleitschirm oder dem Motor gab. Iannella nannte einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten bis zur Veröffentlichung.

Die Leiche wurde nach der Obduktion den Angehörigen zurückgegeben, so die Staatsanwaltschaft in Fermo. Die Lebensgefährtin des Extremsportlers, die rumänische TV-Journalistin, Mihaela Rădulescu Schwartzenberg, die sich weiterhin in Fermo aufhielt, sei dabei, die Rückführung nach Österreich zu organisieren, hieß es. Die konsularischen Behörden in Rom stellten sich zur Verfügung, um Baumgartners Familie dabei zu unterstützen.

Bodycam soll ausgewertet werden

Zudem soll eine Auswertung der Bodycam des Österreichers nun klären, ob vielleicht ein Herzinfarkt in der Luft dafür verantwortlich gewesen war, dass Baumgartner die Kontrolle über den Paraglider verlor. Nach einer ersten Rekonstruktion hatte Baumgartner die Kamera am Motorgleitschirm angebracht, um Aufnahmen zu machen.

Diese war mit einer kleinen Schnur befestigt. Möglicherweise könnte die Kamera durch eine abrupte Flugbewegung auch in den Propeller geraten sein, wodurch das Segel kollabierte und das Fluggerät abstürzte. Der österreichische Basejumper versuchte noch, den Notschirm zu aktivieren, doch die Flughöhe war bereits zu gering, sodass sich dieser nicht mehr rechtzeitig öffnen konnte. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Vermutung zu Unfallhergang wird von Zeugen gestützt

Diese Hypothese muss noch durch ein Gutachten des technischen Sachverständigen bestätigt werden, der von der Staatsanwaltschaft Fermo beauftragt wurde. Diese hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eröffnet. Die Unfallhypothese wird auch durch die Aussagen von Augenzeugen gestützt, die den Absturz des Motorgleitschirms beobachtet haben.

Augenzeugen berichteten zudem, dass der Motor-Paraglider im freien Fall auf dem Areal eines Swimmingpools in Porto Sant ́Elpidio abgestürzt war. Der Sturz erfolgte kurz nach der Abfahrt von einer Paraglider-Plattform in Porto Sant ́Elpidio, einem renommierten Adria-Badeort in der mittelitalienischen Region Marken.

Am Sonntag meldet sich auch Baumgartners Freundin auf X zu Wort. „Ich filmte ihn beim Abheben, ohne zu wissen, dass dies der letzte Flug seines außergewöhnlichen Lebens sein würde“, schrieb die rumänische Moderatorin. Ohne ihn sei sie jetzt verloren.