Man reibt sich die Augen und glaubt es nicht: Wegen einer Verbrennungsanlage für das vermüllte Rom steht das Nachbarland Italien politisch in Flammen, ausgerechnet jetzt, am Vorabend der großen Eindüsterung, ausgelöst durch Preisexplosion und Energieknappheit. Das mutwillig von Populisten gelegte Feuer könnte nicht nur ganz Italien erfassen, sondern in seiner Sogwirkung auf den gesamten Euro-Raum übergehen. Brandstifter ist die Fünf-Sterne-Bewegung, die für die eigene Profilschärfung das Land aufs Spiel setzt und in der Regierung ein Hilfs- und Investitionspaket sabotierte und damit Ministerpräsident Mario Draghi zur Kapitulation nötigte. Parteichef Conte hatte von außen die Lunte gelegt und mit oppositioneller Wollust das eigene Regierungsprojekt hintertrieben. Ein „politisches Selbstmordkommando“ nennt Rom-Korrespondent Julius Müller-Meiningen die Vorgangsweise. Die Konstellation eines solchen triebhaft destruktiven Wirkens kennt man auch hierzulande aus den Jahren der Wende-Regierung und ihrer Bärentaler Expositur.