Ein schwerer Unfall in einem Atomreaktor – und danach Ungewissheit und tagelanges Schweigen der offiziellen Stellen: Was Europa vor 35 Jahren nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erlebte, wäre heute kaum noch vorstellbar. Während die Diskussion um die atomare Gefahr mit der Laufzeitverlängerung und den Erweiterungsplänen für das grenznahe slowenische AKW Krsko zuletzt neue Nahrung bekommen hat, sind die Begleitumstände mit der damaligen Situation nicht mehr deckungsgleich. Tatsächlich wäre eine atomare Katastrophe in Europa heute aufgrund dichter Messnetze und internationaler Abkommen nicht verheimlichbar und die Vorkehrungen für den Ernstfall sind weitreichend. Und auch die Reaktor- und Sicherheitstechnik ist hat sich weiterentwickelt.