Richard Lugner macht sich langsam Sorgen um den Opernball-Besuch mit seinem Stargast Jane Fonda am Donnerstag. Der Grund: Fonda ist derart darauf bedacht, dass ihr niemand zu nahe kommt, dass bei ihrer Pressekonferenz am Mittwoch im Kino in der Lugner City sogar der Bereich bis hin zur ersten Reihe des Saals für das Publikum gesperrt ist. Diese Privatsphäre wird im dichten Gedränge in der Oper wohl kaum möglich sein.

Keinen Kontakt zu Gast

Besonders vor dem erfahrungsgemäß sehr turbulenten Einzug in die Oper graut Lugner. Zwar habe die Polizei zugesagt, den Baumeister und seinen Gast zu unterstützen, dennoch "habe ich da echte Angst", sagte der Baumeister. Zudem dürfte Fonda noch gar nicht wissen, welcher Trubel auf sie zukommt. "Ich habe ja keinen Kontakt zu ihr", so der Baumeister.

Tatsächlich bevorzugte Fonda auch am Dienstag, sich ohne ihren Gastgeber in Wien umzusehen. Auf einen Besuch bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen verzichtete sie laut Lugner, da sie sich dafür "in eine Schlange einordnen müsste".

Mit Schwester unterwegs

Am Nachmittag besuchte Fonda in Begleitung ihrer Schwester die Albertina. Der Hollywoodstar wurde von Direktor Klaus Albrecht Schröder empfangen und durch das Haus geführt. Die Kunstfreundin Fonda durfte auch einen Blick auf den originalen Feldhasen von Albrecht Dürer werfen. "Das Bild ist sicher im Tiefspeicher verwahrt und kann aufgrund seiner Lichtempfindlichkeit leider nicht permanent gezeigt werden. Der Hase ist sozusagen unser Wappentier, das wir hegen und pflegen, damit es auch künftigen Generationen erhalten bleibt. Zuletzt wurde Dürers Feldhase vor fünf Jahren ausgestellt", so Direktor Schröder.

Die rund einstündige Kunstführung fand abseits medialer Berichterstattung statt: "Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass sich Jane Fonda in Ruhe Zeit genommen hat, die Albertina und ihre Kunst kennenzulernen. Den Moment, so einen Hasen zu beobachten, bevor er wieder in seinen Tresor zurückhoppelt, sollte man in Ruhe genießen. Für Medienrummel ist am Opernball noch genug Zeit", so Schröder. Fonda beehrte neben der Albertina aber auch noch das Leopold-Museum und die Wiener Secession, wie Facebook-Postings der beiden Institutionen stolz verkündeten.

Der Baumeister selbst unternahm indes alles, um am Ball möglichst fit zu sein. "Zur Stärkung meiner Abwehrkräfte war ich Montag in einer Kältekammer bei minus 112 Grad Celsius, und zwar zwei Minuten und zehn Sekunden", sagte Lugner.