Seit Mittwoch ist Panikrocker Udo Lindenberg (76) Hamburger Ehrenbürger – und das ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Hamburg zu vergeben hat. "Danke, dass ich jetzt Euer Ehren-Rock'n'Roller bin", sagte der Sänger.

Die Hamburger Bürgerschaftssitzung hatte entschieden, Musiker Udo Lindenberg zum Ehrenbürger der Stadt zu machen. "Udo Lindenberg ist eine herausragende Persönlichkeit unserer Stadt", betonte Bürgermeister Peter Tschentscher. Neben seinen musikalischen Leistungen würdigte er vor allem Lindenbergs Bemühen um die innerdeutsche Verständigung und sein Engagement gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Diskriminierung. "Er ist Botschafter für Toleranz, Frieden und Freiheit. Mit anderen Worten: Udo Lindenberg ist Hanseat, nicht von Geburt, aber aus Überzeugung."

Parlamentspräsidentin Carola Veit betonte: "Das Nuschelige in der Stimme und die Mischung aus Rotzigkeit, Empathie, Sozialkritik und Ironie machen Dich unverwechselbar." Lindenberg sei ein Symbol für die weltoffene, bunte, liberale Haltung der Stadt Hamburg geworden, "in der jeder sein Ding so leben darf wie er es denn möchte – solange er dieses Recht auch allen anderen zugesteht".

Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 in Gronau (Nordrhein-Westfalen) geboren. Seit Ende der 1960er-Jahre lebt er in Hamburg, seit den 1990er-Jahren in einer Suite im Hotel "Atlantic". Mit mehr als fünf Millionen verkauften Tonträgern und zahlreichen Gold- und Platin-Alben zählt Lindenberg zu den erfolgreichsten deutschen Musikern der Gegenwart. Heute engagiert er sich gegen Rechtsextremismus und unterstützt nach Senatsangaben mit seiner eigenen Stiftung kulturpolitische, humanitäre und soziale Projekte in Deutschland und Afrika. Inzwischen hat sich Lindenberg auch als Autor und Maler von Aquarellen – einige hängen im Kanzleramt – einen Namen gemacht.