Nach sechs Serienstaffeln und einem Kinofilm kehrt "Downton Abbey" auf die große Leinwand zurück. "Eine neue Ära" setzt die Geschichte der britischen Adelsfamilie Crawley und ihrer Dienerschaft fort. Es ist das Jahr 1928 und die Dowager Countess Violet hat von einem mysteriösen Marquis eine prächtige Villa in Südfrankreich geerbt. Warum, weiß keiner so genau, und neugierig versuchen alle, Violets Geheimnis zu lüften.

Ein amüsantes Vergnügen für Fans und solche, die es noch werden wollen – und die für rund zwei Stunden in die prunkvolle Welt der britischen Upper Class eintauchen wollen. Alle sind sie wieder dabei, etwa Hugh Bonneville als Lord Grantham, Elizabeth McGovern als seine Frau Cora, Michelle Dockery als die älteste Crawley-Tochter Mary, Penelope Wilton als Isobel Merton, Jim Carter als ehemaliger Butler Mr. Carson, Lesley Nicol als Köchin Mrs. Patmore und natürlich die Grand Dame, Maggie Smith, als verwitwete Dowager Countess und Mutter des Lords.

Mit viel Liebe zu den einzelnen Figuren inszeniert Simon Curtis ("My Week with Marilyn") das opulente Kostümspektakel nach dem Drehbuch von Julian Fellowes, aus dessen Feder bereits die mit 15 Emmys ausgezeichnete Serie stammt. Der erste Kinofilm "Downton Abbey" von 2019 verzettelte sich noch in unzähligen Handlungssträngen. Dieses Mal gelingt es den Machern jedoch, die Schicksale der beliebten Charaktere geschickt zu verweben.

Alte Traditionen und der Weg in die Moderne

Das prunkvolle Leben der Crawleys nähert sich dem Ende. Herrschaftliche Anwesen mit riesiger Dienerschar passen nicht mehr in die Moderne. Fellowes zeigt die Brüche auf, die sich daraus ergeben, etwa wenn Carson daran verzweifelt, dass alte Traditionen über den Haufen geworfen werden. Und Mary und ihre Schwester Edith stehen für moderne Frauen, die sich nicht mehr in enge Korsetts zwängen wollen, um den Männern zu gefallen, sondern ihr Leben aktiv und selbstbewusst gestalten wollen.

Große Träume und Hoffnungen auf eine gute Zukunft – doch auch Wehmut durchzieht diesen Film, der auf ein hochemotionales Finale zusteuert. Violet zeigt sich ungewohnt gefühlvoll, gespielt von Maggie Smith. Das findet auch Drehbuchautor Fellowes: "Maggie hat viele Talente und eines davon ist, dass sie in einem Moment wahnsinnig witzig ist und dich im nächsten zum Weinen bringt."