Diese Aktionen waren Lichtblicke in Zeiten des Corona-Frusts: Tausende Gruppen, darunter Feuerwehrleute und Pflegepersonal, tanzten in den vergangenen Wochen und Monaten zum Song "Jerusalema" für die gute Laune. Auch in Österreich wurde fleißig mitgetanzt: Unter anderem beteiligte sich das Grazer LKH-Personal, Psychosoziale Netzwerk  Judenburg, das Villacher Rot-Kreuz-Team oder die Klagenfurter Busfahrer und Busfahrerinnen an der Gute-Laune-Aktion.

Die meisten von ihnen müssen nun rechtliches Ungemach befürchten, wie Recherchen von "Fokus" ergaben. Demnach fordert Warner Music nachträglich Lizenzgebühren für die Nutzung des Titels, der vom südafrikanischen Musiker DJ Master KG (bürgerlicher Name Kgaogelo Moagi) stammt.

Wie "Fokus" berichtet, hat das nordrhein-westfälische Innenministerium bereits eine Zahlung an Warner geleistet, nachdem bei Polizeidienststellen Zahlungsaufforderungen eingegangen waren. „Es trifft zu, dass das nordrhein-westfälische Innenministerium die Forderungen von Warner Music für mehrere Polizeidienststellen im Zusammenhang mit der ‚Jerusalema Challenge‘ beglichen hat", bestätigt eine Sprecherin gegenüber "Fokus". In welcher Höhe die Forderung lag, ist nicht bekannt.

Warner Music verweist gegenüber "Focus" auf das Recht des Künstlers auf eine Entschädigung: "In diesen schwierigen Zeiten ist es wichtiger denn je, dass Künstler und Künstlerinnen für ihre Musik bezahlt werden, wenn sie von Dritten genutzt wird, um ihre Reputation zu steigern." Zugleich hätten sich viele Unternehmen schon vorab bei Warner gemeldet, um eine solche Lizenz zu erhalten.