Die Nase kommt so halbwegs hin, die Frisur wird man ihm aber tüchtig aufhellen müssen: Der britische Schauspieler Clive Owen (55) soll in einer geplanten TV-Produktion den früheren US-Präsidenten Bill Clinton spielen. Owen habe den Zuschlag für die Rolle in der dritten Staffel des preisgekrönten TV-Formats "American Crime Story" beim US-Kabelsender FX Networks erhalten, berichteten die US-Branchenblätter "Hollywood Reporter" und "Variety" am Freitag.

Die TV-Miniserie "Impeachment: American Crime Story" dreht sich um die aufsehenerregende Affäre Clintons vor über 20 Jahren mit Monica Lewinsky, der ehemaligen Praktikantin im Weißen Haus. Die Produktion soll dabei das gescheiterte Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton beleuchten. Interessantes Detail am Rande: Lewinsky selbst ist als Produzentin an Bord. Das öffentliche Bild der ehemaligen Praktikantin hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Die Affären mächtiger Männer mit ihren Untergebenen werden nach #MeToo als hierarchisches Vergehen und Übergriff am Arbeitsplatz gesehen - und geahndet. Ob auch der Film diese Haltung einnimmt, bleibt abzuwarten. Lewinskys Figur wird von der US-Schauspielerin Beanie Feldstein (26, "Lady Bird") gespielt. Die Rolle von Hillary Clinton ist noch nicht besetzt.

Der großes US-Skandal der Neunziger-Jahre: Bill Clinton log über seine Affäre mit Praktikantin Monica Lewinsky
Der großes US-Skandal der Neunziger-Jahre: Bill Clinton log über seine Affäre mit Praktikantin Monica Lewinsky © AP

Die Produktion ist für das kommende Frühjahr geplant, erster Sendetermin soll der 27. September 2020 sein. Clinton hatte sich 1999 wegen einer Lüge über die Beziehung zu Lewinsky einem Amtsenthebungsverfahren stellen müssen. Der US-Senat sprach ihn jedoch von den Vorwürfen des Meineides und der Behinderung der Justiz frei. Die Staffel basiert auf Jeffrey Toobins Buch "A Vast Conspiracy: The Real Sex Scandal That Nearly Brought Down a President".

Owen war zuletzt an der Seite von Will Smith in dem Thriller "Gemini Man" auf der Leinwand. Zuvor spielte er unter anderem in dem Science-Fiction-Film "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten" und in dem Beziehungsdrama "Hautnah" mit, das ihm 2005 eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller einbrachte.