Für Prinz Frederik von Luxemburg (24) hielt das Schicksal eine große Herausforderung bereit. Wie groß diese tatsächlich ist, darüber sprach sein Vater, Prinz Robert (56), nun in einem Interview mit dem „Luxemburger Wort“ so offen wie selten zuvor.
Prinz Frederik leidet bereits seit dem Kindesalter an einer mitochondrialen Krankheit, die auf zwei Mutationen in seinem PolG-Gen zurückzuführen ist. Früh zeigte sich, dass er anders war als seine Geschwister. Er schlief deutlich mehr, im Laufe der Zeit kamen auch Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme hinzu und er wurde oft krank. „Zu dieser Zeit waren wir nicht in der Lage, die Zeichen zu deuten“, gibt Prinz Robert zu. Das änderte sich an einem Sommertag vor neun Jahren. „In unserer Familie gibt es ein Leben vor dem 26. Juli 2016 und ein Leben danach“, erklärt die Familie auf der Homepage der „PolG-Foundation“. An diesem Tag bekam der Neffe 2. Grades des Luxemburger Staatsoberhauptes, Großherzog Henri, seine Diagnose.
Die Ungewissheit war damit endlich weg, Hoffnung aber schwer zu schöpfen, denn: PolG-Erkrankungen gelten noch als unheilbar. Prinz Robert und seine Frau Prinzessin Julie de Nassau investierten nach der Diagnose viel Zeit darin, ihren kranken Sohn zu unterstützen, aber auch nach Lösungen zu suchen. „Wir bauten uns ein Netzwerk an Experten und Wissen auf, das wir nicht für uns behalten wollten“, erklärt Prinz Robert. Das führte schließlich 2021 zur Gründung der „PolG-Foundation“, bei der auch Frederik im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirkt.
Prinz Frederik blieb trotz „furchtbarer Tragödie“ ein positiver Mensch
Für ihn sei es damals „eine furchtbare Tragödie“ gewesen, mit so einer Diagnose konfrontiert zu werden. „All deine Freunde beginnen auszugehen und die Welt zu erkunden, während du ans Bett gefesselt bist und die Kontrolle über deinen Körper verlierst“, erzählt sein Vater von der Zeit nach der Nachricht über die Krankheit. Mittlerweile könne Prinz Frederik nicht einmal mehr selbst essen. Dennoch sei sein Sohn noch immer ein sehr geselliger Mensch mit einer positiven Einstellung und einem großen Freundeskreis, sagt Prinz Robert.
Er und seine Familie zeigen sich aber auch realistisch, was die Prognose anbelangt. „Leider ist es eine sehr grausame Krankheit, die in vielen Fällen sehr schnell voranschreitet. Die Entwicklung von Medikamenten ist ein langer und teurer Prozess, also werden wir wahrscheinlich vielen Patienten, wie unserem Sohn, in diesem Moment nicht mit einer wundersamen Lösung helfen können“, bedauert der 56-Jährige. Er werde dennoch nie die Hoffnung verlieren und betonte, dass mit der heutigen Arbeit zumindest für eine Lösung in der Zukunft der Grundstein gelegt werde. Das ist auch der Hauptantrieb für Prinz Frederik, wie auf der Homepage der „PolG-Foundation“ zu lesen ist: „Der Grund, warum ich die Foundation starten wollte, war, um anderen Kindern mit MITO zu helfen.“