Monika Helfer: „Weihnachten, wenn alle drei Kinder da sind, das vierte fehlt – Paula –, ist aber dann doch bei uns, im Wohnzimmer, kommt direkt aus einer Wolke. Wir sitzen unter dem Christbaum mit den altmodischen Weihnachtskugeln. Es ist wohlig warm. Wir reden von den armen Menschen ohne Heizung. Wir essen köstlich, was der liebe Papa gekocht hat, Hackbraten, wir sagen dazu Apostel, für jeden gibt es einen, dazu Kartoffelpüree und Rosenkohl, Karotten. Rosenkohl für dich, Paula, und einen Soßensee auf das Püree.
Wir trinken Wein und wenn wir beschwipst sind, singen wir ein Lied, das sich reimt.
Wir essen von den feinen Keksen und reden von früher, weißt du noch, weißt du noch, weißt du noch. Draußen sieht es nach Frühling aus, aber wir bilden uns Schneeflocken ein.“
Melissa Naschenweng: „Ich bin durch und durch Weihnachtsmensch!“
Wie jedes Jahr verbringe ich Weihnachten daheim bei meiner Familie. Es ist das Fest der Liebe und der Familie und ich bin durch und durch Weihnachtsmensch. Ich liebe diese Zeit, freue mich auf einen besinnlichen Tag und hoffe, dass dieses Jahr viel Schnee im Lesachtal liegt. Zu Mittag gibt‘s traditionell Lesachtaler Stockplattlan, einen Germteigfladen mit Butter-Mohn-Füllung. Am Nachmittag wird geweihraucht, danach essen wir Würstl mit Sauerkraut, beten und singen. Dann folgt die Bescherung, später geht‘s in die Kirche. Eigentlich brauche ich keine Geschenke außer Zeit. Mir bedeuten gemeinsame Stunden, Kaffee trinken, plaudern oder essen gehen am meisten, weil ich so selten daheim bin. Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr früher mit den Geschenken zu beginnen, bei so vielen Herzensmenschen wird es aber knapp.
Mirjam Weichselbraun: „Weihnachten muss nicht perfekt sein“
Wir feiern bei uns zu Hause zweimal. Österreichisches Weihnachten am 24.12. und dann englisches am 25.12. Ich versuche generell, diese Erwartungshaltung, die wir Weihnachten gegenüber haben, abzulegen. Es muss nicht perfekt sein. Ich bin mir sehr bewusst, dass Weihnachten für viele Menschen aus verschiedensten Gründen auch keine schöne Zeit ist, weil sie zum Beispiel einen geliebten Menschen vermissen. Ich vermisse meine Mama, mit der wir leider nicht mehr feiern können, immer noch sehr. Deshalb ist mir Zeit mit meiner Familie rund um Weihnachten am wichtigsten. Eine Tradition, die wir von unserer Kindheit her mitgenommen haben, ist Weihrauch im Haus. Das mag ich nach wie vor.
Hary Prinz: „Zur Ruhe kommen ohne Handy und ohne E-Mail“
Weihnachten ist eine kitschige und äußerst stressige Zeit, außer für die Kinder. Wir haben selbst noch ein Kind, das ans Christkind glaubt. Diese wahre Ergriffenheit ist schon schön. Wenn man gläubig ist, ist es natürlich ein großartiges und wichtiges Fest, aber ich bin kein großer Kirchengeher und nachdem ich mir auch nicht sicher bin, was nach unserem Abgang passieren wird, ist es für mich nicht das wichtigste Fest. Das Schöne an Weihnachten ist vielleicht, wenn es vorbei ist, weil davor sich alle bemüßigt fühlen, jemanden zu beschenken. Aber es ist auch die einzige Zeit im Jahr, in der man zur Ruhe kommen kann, ohne Handy, ohne E-Mail und in der man Zeit für Familie und Freunde hat. Und es ist die einzige Zeit, in der alle weg sind, auch in der Filmbranche. Vielleicht ist ja das die Funktion, die Weihnachten mittlerweile hat.
Esther Graf: „Am 24. will ich in meinem Kinderzimmer aufwachen“
Wie jedes Jahr verbringe ich Weihnachten bei meiner Familie in Kärnten, genauer gesagt in Altersberg. Dabei ist es mir wichtig, dass ich am 24. in meinem Kinderzimmer aufwachen kann. Der Heilige Abend beginnt mit einem gemeinsamen Brunch. Danach schmücken wir den Christbaum und fahren zum Gottesdienst. Dort spiele ich „O du fröhliche” auf der Orgel. Anschließend wird gegessen – früher gab es immer Würstel mit Kraut, inzwischen sind wir auf Raclette umgestiegen. Danach singen und beten wir, bevor die Bescherung stattfindet. All diese Traditionen gehören jedes Jahr dazu. Geschenke spielen bei uns dafür keine große Rolle. Wir wichteln, so beschenkt jede Person nur eine andere und überlegt sich dafür etwas Schönes. Ich wünsche mir vor allem Ruhe und Zeit mit meiner Familie sowie endlich wieder Skifahren zu gehen.
Hans Roth: „Wahrer Wert liegt nicht im Besitz“
Weihnachten hat für mich klare christliche Wurzeln: die Geburt Jesu Christi. Sie erinnert mich daran, dass Gott selbst Mensch geworden ist – aus Liebe, Demut und Nähe zu uns. Nicht Macht oder Reichtum standen im Mittelpunkt, sondern Hingabe, Hoffnung und Nächstenliebe. Gerade als Unternehmer ist diese Botschaft wichtig. Sie zeigt, wahrer Wert liegt nicht im Besitz, sondern im Dienst am Menschen. Verantwortung zu übernehmen, fair zu handeln und den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, ist ein Auftrag, der aus diesem Glauben wächst. Weihnachten lädt mich ein, mit meiner Familie innezuhalten, dankbar zu sein und mich neu auszurichten – an christlichen Werten wie Barmherzigkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen. Daraus schöpfe ich Kraft für mein Handeln und für das kommende Jahr.
Marion Mitterhammer: „Nach dem Tod meines Mannes ist es für mich heuer anders“
Mir bedeutet Weihnachten, Freude zu schenken, etwas Schönes zu kreieren. Ich finde, man muss jemanden nicht mit Geschenken bombardieren. Wenn ich es schaffe, im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten Freude weiterzugeben, dann freue ich mich auch. Das können scheinbar einfache Dinge sein, wie etwa Kindern etwas vorzulesen oder auch älteren Menschen, die nicht mehr gut sehen. Zu Weihnachten kann das Kleine oft ganz groß werden. Der Zauber der Weihnacht findet sich nicht in der Üppigkeit, sondern in der Aufmerksamkeit, in der Hingabe oder im Strahlen von Kinderaugen. Egal wie arbeitsreich das Jahr war, zu Weihnachten war „Driving home for Christmas“ immer angesagt. In diesem Jahr ist es für mich persönlich nach dem Tod meines Mannes anders. Ich feiere mit Freunden und versuche, nicht allzu traurig zu sein.
Daniel Hemetsberger: „Mit den Großeltern auf einen Glühwein“
Ich habe meinen Glauben, aber ich bin jetzt nicht unbedingt der religiöseste Mensch. Prinzipiell ist das für mich wichtig, weil es ein Fest der Familie ist. Ein Zusammenkommen, jeder nimmt sich Zeit und hat sie, um ein bisschen Ruhe zu finden. Es ist cool, weil zu Weihnachten setzt man sich wirklich wieder einmal gemeinsam hin und redet einfach. Man kommt aus dem Alltagsstress, der Papa ist ja normal viel in der Arbeit. Bei uns läuft alles traditionell ab, wir gehen zusammen in die Kindermette, weil sie früher ist, danach treffen wir uns im Ort mit den Großeltern auf einen Glühwein. Ich mag es sehr, sehr gern. Und dann gibt es Kalbsbratwürstel als Festessen, seitdem ich mich erinnern kann. Eine Familientradition, die ich mit meiner Frau auch fortführen werde. Was man sich wünscht? Gesund zu sein – das ist am wichtigsten.