Welchen Bildern, die durch soziale Netzwerke schwirren, kann man in Zeiten von Farbfiltern für jedermann schon trauen? Diesem. Der Vinicunca sieht mit seinen parallel verlaufenden, verschiedenfarbigen Streifen tatsächlich so aus, als hätte sich ein knallbunter Regenbogen über den Berg gelegt.

Die Künstlerin hinter diesem gigantischen Gemälde war selbstverständlich Mutter Natur: Im Malkasten waren Mineralien, die sich in Jahrmillionen hier abgelagert haben, anstatt eines Pinsels hat die Plattentektonik sie unermüdlich in diese Form und farbliche Abfolge gepresst.

Bis vor drei Jahren war der Vinicunca mit seinem bunten Streifenmuster nur den Blicken der eingeweihten Einheimischen vorbehalten. Doch weil wegen der globalen Erwärmung die Monate im Jahr, in denen er eine Schneehaube trägt, immer kürzer werden, hat sich der Berg der Farben enttarnt.

Erste Reiseagenturen haben ihn erschlossen und immer mehr Besucher wagen den beschwerlichen Aufstieg, um sich dem Farbenrausch auf knapp 5200 Metern hinzugeben. Also schnell hinauf, bevor noch mehr Bilder des Regenbogenbergs durch soziale Netzwerke schwirren.

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