Der Patient war aufgrund von zwei verschiedenen Krankheiten völlig erblindet. Dank der Autotransplantation der gesamten Augenoberfläche (Hornhaut, ein Teil der Lederhaut und der Bindehaut) erlangte er teilweise das Sehvermögen von einem seiner Augen wieder. Das teilten die Ärzte im Molinette-Krankenhaus in Turin am Freitag mit. Die Operation sei eine Weltpremiere.

Der vierstündige Eingriff wurde von einem Team unter der Leitung von Michele Reibaldi, Direktor der Universitätsaugenklinik Molinette, und erfahrenen Netzhautchirurgen durchgeführt. Der Patient hatte seit 30 Jahren aufgrund einer irreversiblen Netzhautblindheit auf dem linken Auge sein Augenlicht verloren und war in den vergangenen zehn Jahren aufgrund einer seltenen Krankheit auch auf dem rechten Auge erblindet. "Die wirkliche Innovation besteht darin, dass wir die Hornhauttransplantation auf die gesamte Augenoberfläche ausgedehnt haben, auf Binde- und Lederhautgewebe, die eine Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Transplantation unter besonderen Bedingungen spielen", erläuterten die Ärzte.

Zwei Wochen nach der Operation im Turiner Molinette-Krankenhaus ist der Patient in der Lage, Menschen und Gegenstände zu erkennen und sich ohne Hilfe fortzubewegen. "Die Grenzen der Transplantation haben sich in den vergangenen 20 Jahren erheblich verschoben und Italien spielt weltweit eine führende Rolle", betonte Professor Vincenzo Sarnicola, Präsident der italienischen Gesellschaft für Hornhaut und Stammzellen.