Es müssen nicht gleich Weltrekorde, Olympiasiege oder Staatsmeistertitel sein. 30 Minuten Joggen, tägliche Kniebeugen oder regelmäßig mit dem Rad statt dem Auto zur Arbeit fahren tun es auch. Entscheidend ist, dass man eines hat: ein Ziel.Es muss nur das richtige sein.
Ansonsten macht man es dem kleinen Mann im Ohr zu leicht, der einen zum Gar-nicht-erst-Anfangen oder Früher-Aufhören überreden will. „Nur wenn man weiß, was man will, kann man es auch erreichen“, lautet der entsprechende Glaubenssatz von Motivationstrainern. Und noch eine Wichtigkeit servieren sie einem noch bevor es Übehaupt losgegangen ist: „Es muss Dein eigenes Ziel sein.“ – Nicht das des Trainers, der Eltern oder der Freundin.

Tom Jaklitsch, der diese „Fit in den Sommer“-Serie als Mentalcoach begleitet, rät diesbezüglich zu klotzen und nicht zu kleckern. Heißt: „Think big – groß denken!“ Der Vorteil: In diesen weit aufgespannten Motivationsrahmen passen die kleinen Etappenziele alle hinein. Und sollten sich am sicher nicht immer unbeschwerlichen Weg kleinere Hürden oder Probleme in den Weg schieben, verstellen sie nicht den Blick. „Der Problemberg wird nie so hoch, dass ich das Ziel nicht mehr sehen kann“, formuliert es Jaklitsch.

Am Weg zum Ziel unterscheidet er zwischen zwei Arten von Motivationstypen: Die, die mit dem Status quo Unzufriedenen, die wegwollen vom unbefriedigenden Jetzt. Und jene, die schon unterwegs sind, aber noch besser werden wollen und dem Bestehenden noch etwas hinzufügen wollen.

Was beide eint, ist, dass sie für eine Zielgestaltung eine Idee von einem gesunden Selbstbild haben, in dem sich Körpergefühl und Wohlbefinden treffen – als „einen Zustand, in dem man sich angenehm eingebettet fühlt“, bezeichnet es Jaklitsch. Aus dem Bestreben, es zu erreichen, lasse sich in weiterer Folge Eigenmotivation ableiten.

Das langfristige Ziel muss demnach ein derartiges Glücksversprechen beinhalten, dass man das kurzzeitige Verlassen der Komfortzone, die Mühen und Schmerzen der Anstrengung, akzeptiert. Die entscheidende Frage dabei ist, so Jaklitsch, „ob der momentane Zustand sich unwohl genug anfühlt, um einen ersten Schritt Richtung Ziel zu machen“. Aus dem „Warum?“ wird so ein „Darum!“

Bei der Umsetzung gilt in diversen Motivationsschulen als Schlüssel zum Erfolg, dass das Ziel positiv und so konkret wie möglich formuliert ist und keine „muss/kann/soll“-Formulierungen enthält. Und das Erreichen des Ziels auch entsprechend gefeiert wird.

Bei den vorangehenden Mühen ortet Jaklitsch Unterschiede zwischen den Geschlechtern. „Männer können sich stärker auf ein Ziel konzentrieren und Störeinflüsse negieren; Frauen dagegen sind es gewohnt, alles in einen Kontext einfließen zu lassen, wodurch sie sich leichter ablenken lassen.“ Wobei für beide, so Jaklitsch, aber gilt: „Der Langsamste, der sein Ziel kennt, ist schneller als der, der ohne Ziel herumirrt."