Wer denkt, dass Singles betreffend Alltagsrituale etwas eigen sind, irrt. Eine aktuelle Studie im Auftrag von Parship.at hat sich die Gewohnheiten der Österreicherinnen und Österreicher angesehen und kommt zu einem überraschenden Schluss: Es sind vor allem in Partnerschaft lebende Menschen, die in der Früh immer einem geregelten Ablauf folgen (75 Prozent vs. 69 Prozent), den Geschirrspüler nach einem bestimmten Schema einräumen (71 Prozent vs. 57 Prozent) oder besonders Wert darauf legen, alle Türen zu schließen (65 Prozent vs. 52 Prozent).

Singles zeichnen sich eher durch etwas Chaos und Gemütlichkeit aus: 40 Prozent (vs. 34 Prozent) drücken morgens beim Wecker mehrfach auf die Schlummertaste und ein Drittel (vs. 27 Prozent) bezeichnet sich selbst als chaotisch und sucht ständig Sachen. Nur beim Thema Ernährungsgewohnheiten (23 Prozent vs. 20 Prozent) sind Singles etwas strenger als Liierte. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Studie unter 1500 Österreicherinnen und Österreichern, darunter 1048 in Partnerschaft lebende Personen und 452 Singles.

Alles hat seinen Platz

Kein Unterschied zeigt sich bei der Frage, ob daheim alles seine Ordnung hat: 77 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher bejahen diese, egal ob alleinstehend, alt oder jung, Mann oder Frau. Ein Drittel aller Befragten bestätigt ebenfalls unisono, fast täglich Sport zu machen – wobei Männer etwas sportlicher sind als Frauen (38 Prozent vs. 32 Prozent). Auch die Gewohnheit, alles nach Größe oder Farbe zu ordnen, ist relativ gleichmäßig verbreitet und trifft auf mehr als jeden Vierten zu. Ausnahme: Bei den unter 30-Jährige tun dies 39 Prozent.

Caroline Erb, Psychologin bei Parship, meint dazu: "Gewohnheiten strukturieren den Alltag, geben Halt und Sicherheit. Singles sind weitgehend flexibler in ihren Routinen, sie müssen in ihrer Alltagsgestaltung weniger Kompromisse eingehen. In einer Partnerschaft versuchen die meisten, ihre eigenen Bedürfnisse mit jenen der Partnerin bzw. des Partners in Einklang zu bringen. Man nimmt Rücksicht und gestaltet den Alltag tendenziell so, dass die Beteiligten diverse Regeln einhalten."

Die viel diskutierte offene Zahnpastatube ist bei sieben Prozent aller Befragten Realität. Mit Abstand am häufigsten findet man sie jedoch in Junggesellenhaushalten: 13 Prozent der Single-Männer lassen Tuben gerne offen liegen.

Spannende Ergebnisse gibt es bei den unter 30-Jährigen. In dieser Altersgruppe sind Gewohnheiten – in beide Richtungen – überdurchschnittlich ausgeprägt. So geben 41 Prozent an, chaotisch zu sein, aber fast genauso viele (39 Prozent), alles nach Größe oder Farbe zu ordnen. Keine Altersgruppe drückt so oft beim Wecker auf die Schlummertaste (58 Prozent), hat strenge Ernährungsgewohnheiten (26 Prozent) oder lässt öfter den Deckel der Zahnpastatube prinzipiell offen (11 Prozent).

Erb sagt: "Junge Menschen zeigen stärkere Ausprägungen und Unterschiede in ihren Gewohnheiten und täglichen Abläufen. In dieser Altersgruppe geben die meisten an, sich zwischen Chaos und maximaler Ordnung zu bewegen. Man experimentiert mehr mit seinen Ansprüchen und Vorlieben, während sich mit dem Alter gewisse Routinehandlungen tendenziell eher verfestigen."