Die wenigsten Verbraucher haben das Thema am Radar: Schimmel. Während sich die Österreicher mehr Gedanken über Antibiotikarückstände, hormonähnliche Stoffe und Gentechnik machen, und Schimmelpilz-Gifte auf Platz 5 der Risiken im Lebensmittelbereich einstufen, listet die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) auf Platz 3 hinter pathogenen Mikroorganismen (Krankheitserreger) und falscher Ernährung.

Nachholbedarf bestehe laut AGES-Risikobarometer vor allem beim Wissen der Österreicher über Schimmel. Nicht jeder Schimmel ist giftig, doch der Durchschnittskonsument könne nicht einschätzen, wann was der Fall ist. Die Experten raten deshalb dazu, befallene Lebensmittel immer zu entsorgen. Lediglich bei Speck und Hartkäse reiche es aus, die angeschimmelten Stellen großflächig abzuschneiden. Vorsicht sei vor allem bei Lebensmitteln geboten, bei denen man den Schimmelbefall nicht sieht: geriebene Nüsse und Mehl zum Beispiel. 

Die AGES empfiehlt außerdem Plastikverpackungen von Obst und Gemüse gleich nach dem Kauf zu entfernen, da sie sich negativ auf die Schimmelproduktion auswirken. Am besten sei es, gleich unverpackte Früchte zu kaufen.

Anderes Klima, anderer Schimmel

2018 gab es bei AGES-Kontrollen kaum Mykotoxine zu beanstanden, lediglich zwei von 239 Proben waren befallen. Im Zeitraum 2010 bis 2018 veranlasste die Agentur 21 Rückrufe und Warnungen aufgrund von Schimmelpilzgiften.

Interessant ist, dass gewisse Schimmelpilzgifte, die früher nur in Regionen mit heißem und feuchtem Klima verbreitet waren, mittlerweile auch in Österreich auftreten. Aflatoxine, zum Beispiel, kämen laut den Experten wegen des Klimawandels vermehrt in Österreich vor.