Das Lied „Jung und Schön“ steht am Anfang dieses Musiker-Porträts. Dabei sind die Jungs von Element of Crime nach 40 Jahren Bandgeschichte nicht mehr gar so jung. Doch noch immer besingt Frontman Sven Regener das graue und doch lebendige Berliner Großstadt-Gefühl, mit rauer Stimme, in poetischen Texten voll unsentimentalem Weltschmerz und trockenem Schmäh. Im Gespräch mit Filmemacher Charly Hübner über das Klischee der Melancholie, die Angst, uncool zu sein und deutschsprachige Texte gibt sich die Band gut gelaunt und bescheiden. Keine Spur von falscher Nostalgie nach den frühen Jahren. Dazwischen immer wieder ganze Songs von der Jubiläums-Tour in interessanten Locations. Zum Jubel-Konzert-Film gerät Hübners Porträt aber trotzdem nicht, auch wenn es diesmal nicht so privat und politisch wird wie in seiner Punk-Doku „Wildes Herz“ über „Feine Sahne Fischfilet“. „Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ ist wie die Band selbst: romantisch ohne Kitsch. ●●●●○
Marian Wilhelm