Eine „Turandot“ ohne chinesisches Kostüm, ohne pittoreske Volksmassen, ohne geschwungene Dächer, Drachen und mit einer Türe statt des Gongs, mit dem Prinz Calaf seine Anwartschaft als Bräutigam für Turandot anmeldet. Dass Regisseur Claus Guth die chinesische Staffage aus „Turandot“ verschwinden lassen würde, war keine Überraschung. Guth ist seit Jahrzehnten bekannt für seine leergeräumten Räume, die eher psychologischen Versuchslaboren gleichen, als einer Opernbühne. Nichts soll hier von den inneren Beweggründen und Emotionen der Figuren ablenken.