Dieses Seufzen verdient ein Denkmal und kein kleines. Es funktioniert generationenübergreifend, oder sagt man besser -trennend? Im neuen „Tatort“ aus dem Schwarzwald war dieses Seufzen in seltener Reinform zu erleben und zu genießen: Sagte die Junge „Influencer“, schnaubt die Erwachsene verächtlich. Sagt die Erwachsene mahnend „Verantwortung“, seufzt die Junge ebenso unüberhörbar.
Ob intendiert oder nicht, dieser Fall war ein Muttertags-Krimi. Er handelte von Jugendlichen, die ihre Eltern anlügen, und von Eltern, die dachten, diese Unehrlichkeit für sich gepachtet zu haben. Vor allem handelte der Krimi vom Loslassen und anderen Illusionen: „Drogen, das kann nicht sein. Wir kennen unsere Kinder soweit ganz gut.“ Weil Franzi Tobler (Eva Löbau) neben dem Ermitteln auf ihre pubertierende Nichte aufpassen musste und ihr unter anderem auftrug, einen Influencer-Businessplan abzuliefern, bekam der „Tatort“ eine heitere persönliche Note.
Die Generationenkluft ist ebenso schwer zu überwinden wie zu erfassen. Zumindest Letzteres gelang in diesem Katz-und-Maus-Spiel ausgesprochen gut, fand der "Tatort"-Rezensent der Kleinen Zeitung. Wie hat der Fall Ihnen gefallen?