Sascha Bergmann (Hary Prinz) hat es keineswegs leicht. Diese liebevoll grantelnde Karikatur eines Möchtegern-Machos wird mit einer Penetranz des Glücks konfrontiert, die in Form von „Kuschel“-Workshops in sein Leben tritt. Just in diesem Umfeld ermittelt er gemeinsam mit seiner neuen Kollegin Anni Sulmtaler (Anna Unterberger), die ihm regelmäßig die moderne Welt erklären muss.

Dieser neue steirische Landkrimi glänzt besonders in den Details: Vom „Hug Dealer“-Shirt, das Fritz Karl als Kuschel-Guru trägt, bis zum „Kuschelbär“-Trainingsanzug, der Bergmanns Selbstverständnis lustvoll konterkariert. Für die Ermittler geht es durch Mais- und Kürbisäcker, erfüllt ist das „Steirersoll“ damit noch nicht: Weil die Wertschätzung für den Dialekt endlich auch im österreichischen Film angekommen ist, feiert Regisseur Wolfgang Murnberger – verantwortlich auch für das humorreiche Drehbuch – das Steirische. Zumindest im ORF, wo heute genüsslich in den „Grofnstana“ gebissen wird. In der ARD hingegen – in merkwürdiger Pseudo-Hochsprache – in den „Gravensteiner“-Apfel.

Der arme Sascha scheint indes unter den Undercover-Kuschel-Ermittlungen derart zu leiden, dass man ihn tröstend in den Arm nehmen möchte. Fraglich, ob das die taugliche Therapie wäre.

„Steirerangst“, ORF 1, 20.15 Uhr