"Wenn irgendjemand bei der Polizei weiß, dass ich trans bin, dann weiß es mein Vater auch." Damit ist das Dilemma auf den Punkt gebracht: Daniel, der für seinen Polizisten-Vater und den Rest der Welt Daniela ist, war der Letzte, der die Volksschullehrerin Nathalie gesehen hatte, bevor sie auf einem Parkplatz getötet wurde. Für ein Outing ist er aber noch nicht bereit. Jonathan Perleth, selbst trans, beeindruckt in diesem starken "Polizeiruf" mit einer feinnervigen Darstellung; die Szenen, in denen er sich in Daniela zurückverwandelt, sind schmerzlich berührend.
Um Zugehörigkeit und Identität geht es in Rostock auch auf einer zweiten Ebene: Nach dem Abgang von Charly Hübner als legendärer Ermittler Bukow übernimmt nun Melly Böwe (Lina Beckmann) an der Seite von Katrin König (Anneke Kim Sarnau). Die ist erst einmal genervt, da mag die Neue noch so viele selbst gebackene "Kuchenbrötchen" mitbringen. Während die beiden versuchen, sich zusammenzuraufen, und Daniel mit
seinem Gewissen ringt, gerät der Todesfall fast zur Nebensache.
Macht nichts! Der ist ohnehin nur Anlass für eine Geschichte, die ganz schön unter die Haut geht.